Winkelmann zieht erste Zwischenbilanz und hat eine gute Nachricht
An seinem 50. Tag im Amt verrät Bürgermeister Ulli Winkelmann gute Neuigkeiten. Auch in anderen Ortschaften läuft der Kampf um eine schnellere Internetverbindung.
Herzkamp/Sprockhövel. Das Internet in Herzkamp wird schneller. Und zwar „ganz schnell schneller“, wie Bürgermeister Ulli Winkelmann (parteilos) betont. Auf diese Nachricht hat die Stadt, haben die rund 1000 Bewohner im Südwesten Sprockhövels lange gewartet — und entsprechend wurde sie am Dienstag im Rathaus präsentiert.
Schon im Vorhinein hatte Winkelmann geheimnisvoll angekündigt, es gebe gute Nachrichten. „Es gibt ein bisschen was zu feiern“, begann er, lehnte sich zurück und lächelte. Und zwar nicht die Tatsache, dass er jetzt 50 Tage im Amt sei. „Die Herzkamper haben gekämpft. Kämpfen lohnt sich immer. Wer eine Idee hat und nicht locker lässt, wird belohnt.“
Wie die Belohnung in diesem Fall aussieht, erklärte Marcus Berghaus von der Bürgergemeinschaft Herzkamp: „Wir haben es tatsächlich geschafft, VDSL nach Herzkamp zu holen. Der Projektvertrag mit der Telekom wird in dieser Woche unterschrieben.“ In acht Wochen soll der Bauzeitplan vorliegen und dann kurzfristig der erste Spatenstich zur Verlegung der Leitungen erfolgen.
„Lahmes Internet bedeutet einen Standortnachteil“, betonte Winkelmann. „Das können wir uns nicht erlauben.“ Auch in anderen Ortschaften geht es im Hinblick auf eine schnellere Internetverbindung voran. Geplant ist, die Voraussetzungen für eine Förderung nach der Richtlinie „Breitbandversorgung ländlicher Räume NRW“ zu schaffen. Förderfähig wären 200.000 Euro, der Eigenanteil der Stadt läge bei 20 000 Euro.
Dazu führt die Stadt Bestands- und Bedarfsermittlungen durch. „In Hiddinghausen ist das nicht ganz gelungen“, sagte der städtische Wirtschaftsförderer Detlef Merken. „Die Rücklaufquote liegt bei 27,7 Prozent. So bekamen 864 Haushalte einen entsprechenden Fragebogen, zurückgesendet wurden 270. Demnach liegt die Versorgung dort überwiegend bei zwei Megabit pro Sekunde. Bis zum 26. August sollen Netzbetreiber mitteilen, ob sie Hiddinghausen flächendeckend versorgen können.
In Schee ist die Rücklaufquote höher: „Wir haben die Politiker an die Haustüren geschickt, um die Bögen abzuholen“, sagte Merken grinsend. Von 351 Fragebögen sind bereits 174 ausgefüllte eingegangen. Die Versorgung liegt in Schee demnach überwiegend bei unter zwei Megabit pro Sekunde.
Nächste Woche werden im Bereich Schlagbaum, Pöting und Umgebung Fragebögen verteilt, die bis zum 15. September zurückgesendet werden sollen. Bis 2018, so der Wunsch der Bundesregierung, sollen alle deutschen Haushalte Zugang zum Internet mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde haben. Ulli Winkelmann lächelt erneut: „Sie sehen einen sehr entspannten Bürgermeister, der hofft, dass Sprockhövel nicht erst 2018 versorgt wird“, deutet er an. Mehr dürfe er nicht sagen. „Nur so viel: Alles wird gut.“