Zweiter Deutscher Meistertitel: Leweringhaus hat den Bogen raus
Bogenschütze Dirk Leweringhaus vom BSC Sprockhövel wurde in Berlin bester Schütze Deutschlands.
Sprockhövel. Am Ende des ersten Tages der Deutschen Meisterschaften war Dirk Leweringhaus gar nicht gut auf sich und seine Leistung zu sprechen.
Zwar wusste der Bogenschütze im Dienste des BSC Sprockhövel, dass die weiteren Distanzen nicht unbedingt zu seinen Stärken gehören, Platz fünf nach zwei von vier Wettbewerben in seiner Altersklasse AK 45 war aber dann doch nicht das, was er sich erhofft hatte.
So musste am zweiten Wettkampftag eine fast fehlerfreie Vorstellung des Sprockhövelers her. Und die zeigte er auch. Durch eine krasse Steigerung auf den Kurzdistanzen sicherte sich Leweringhaus schließlich doch noch den zweiten Deutschen Meistertitel seiner Karriere.
Damit bleibt der seit gestern 46-Jährige das Aushängeschild der heimischen Bogenschützen. Doch Leweringhaus ist keiner, der sich „nur“ aufgrund seiner Erfolge über die anderen Vereinsmitglieder erheben würde. „Wir sind kein Verein, in dem ständig Titel und Erfolge verglichen werden. Bei uns stehen der Spaß und das gute Miteinander im Vordergrund.“
So bleibt der Sport selbst für den zweifachen Deutschen Meister vor allem eins: eine Art der Entspannung nach der Arbeit. „Ich habe als Servicetechniker jeden Tag einen stressigen Job. Die paar Stunden Sport am Tag nutze ich zum Runterkommen.“ Drei Mal pro Woche steht Leweringhaus nachmittags an der Anlage und schießt hunderte Pfeile auf die Zielscheibe.
Das tut er allerdings nicht mit den hoch technisierten Bögen, die Sportfans von den Olympischen Spielen kennen, Leweringhaus ist im Sport eher Purist. Zwar kann man mit seinem Blankbogen nicht so genau treffen wie mit den olympischen Bögen, der Spaß ist aber mindestens derselbe.
Da stört es ihn auch nicht, dass er mit seinem Bogen niemals an Olympischen Spielen wird teilnehmen können. Grundsätzlich gibt es keine internationalen Wettkämpfe in seiner Disziplin. Aber das muss es auch gar nicht. Als reiner Amateur hätte er gar keine Zeit, neben Training und Vereins- und nationalen Meisterschaften auch noch regelmäßig ins Ausland zu fahren.
„Allein für die DM in Berlin musste ich mir zwei Tage Urlaub nehmen. Ich bin froh, dass meine Familie da mitspielt, mehr kann und will ich ihr aber gar nicht zumuten“, sagt Leweringhaus. Wenn er allerdings weiterhin so fleißig Titel sammelt, wird sich die Familie sicher nicht beschweren, einen Deutschen Meister in ihren Reihen zu haben.