Steigende Strompreise sorgen für Verluste bei Uniper
Düsseldorf (dpa) - Der Energiekonzern Uniper ist im ersten Halbjahr wegen des kräftigen Anstiegs der Strom- und Gaspreise in die roten Zahlen gerutscht. Schuld an der auf den ersten Blick verblüffenden Entwicklung sind Belastungen in Höhe von rund einer Milliarde Euro durch Rohstoff-Termingeschäfte, mit denen der Konzern im Handelsgeschäft seine langfristigen Vereinbarungen über Strom und Gaslieferungen gegen Preisschwankungen abgesichert hatte.
Das teilte Uniper am Dienstag mit.
Der Strompreis ist in nur einem Jahr um mehr als 50 Prozent auf rund 44 Euro je Megawattstunde gestiegen. Auch bei Gas lagen die Preissteigerungen laut Uniper bei nahezu 50 Prozent.
Unter dem Strich sorgte diese unerwartete Entwicklung bei dem Düsseldorfer Konzern zwischen Januar und Juni für einen Verlust von 546 Millionen Euro nach einem Gewinn von 967 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Finanzvorstand Christopher Delbrück sagte, wenn das Preisniveau von Strom und Gas auf dem aktuellen Stand bleibe, werde sich der Verlust bis zum Jahresende aber deutlich reduzieren.
Das bereinigte Betriebsergebnis sank um mehr als ein Drittel auf 601 Millionen Euro. Grund sind unter anderem der Wegfall von Ergebnisbeiträgen aus dem inzwischen verkauften russischen Gasfeld Yushno Russkoje sowie die Stilllegung von Kraftwerksblöcken.
Sorgen bereitet Uniper der von Frankreich angekündigte Ausstieg aus der Kohleverstromung bis Ende 2021. Dies betreffe mehr als die Hälfte des konzerneigenen Erzeugungsgeschäfts dort. „Wenn die Regierung dieses Vorhaben ohne Konsens mit den Unternehmen einfach durchdrückt, ist unser gesamtes Geschäft in Frankreich wirtschaftlich gefährdet“, warnte Delbrück.