Steinmeier: Sportvereine haben „Löwenanteil“ bei Integration

Bonn (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bedeutung des Sports für die Integrationsarbeit hervorgehoben. Die rund 90 000 Sportvereine in Deutschland leisteten einen „Löwenanteil“ bei der Integration, hob Steinmeier am Freitag in Bonn hervor.

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Wer Fußball spiele, lerne mehr als nur Regeln. „Das schweißt zusammen, das bringt einander näher.“ Steinmeier besuchte den Bonner Sport-Club (BSC), der als vorbildlich in der Integrationsarbeit gilt. 60 Prozent aller Spieler haben einen Migrationshintergrund. Steinmeier erinnerte auch an den „Fall Özil“, der in Deutschland „sehr emotionale Diskussionen hervorgerufen“ habe. Ende Juli hatte Mesut Özil der deutschen Fußball-Nationalmannschaft den Rücken gekehrt und „Rassismus und Respektlosigkeit“ beklagt.

„Wir haben festgestellt, dass wir nicht nur an der fußballerischen Ausbildung arbeiten müssen, sondern auch an der Wertevermittlung“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des Vereins, Michael Pieck. Zu diesen Werten gehörten Toleranz und Fair Play. Religion oder Herkunft spielten für den Verein keine Rolle, gegen Rassismus werde klar Stellung bezogen. Daneben helfe der Verein vielen Spielern auch dabei, eine Ausbildung oder eine Arbeitsstelle zu finden.