Bilanz So hat Sturm „Zeynep“ NRW in Atem gehalten
Düsseldorf · Sturmtief „Zeynep“ ist über NRW gezogen und hat für viele Einsätze gesorgt. Mindestens ein Mann ist gestorben.
Der Sturm hat in Nordrhein-Westfalen in der Nacht zum Samstag die Einsatzkräfte in Atem gehalten. Im Kreis Steinfurt starb ein 56 Jahre alter Mann, nachdem sein Auto von einem Baum getroffen wurde. Im Kreis Borken waren allein rund 1000 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk im Einsatz. Die Kreisleitstellte zählte bis Mitternacht 460 Einsätze. Neben entwurzelten Bäumen mussten sich die Helfer auch um Gebäudedächer kümmern, die vom Sturm weggerissen wurden.
Aus Sicherheitsgründen gesperrte Autobahnabschnitte wurden laut Landesleitstelle Polizei inzwischen wieder freigegeben. Gesperrt blieb hingegen die Rheinbrücke Emmerich, die die Bundesstraße 220 über den Rhein führt. Grund sind umgestürzte Gerüstteile, die in die Fahrbahn ragen. Der Schaden soll am Samstag bei Tageslicht begutachtet werden.
Eine Bilanz der Sturmnacht mochte die Landesleitstelle der Polizei am Samstagmorgen noch nicht ziehen. Ein Sprecher sagte jedoch, dass gemessen am Funkaufkommen die Lage relativ ruhig gewesen sei, „dafür, dass der Sturm so stark gewütet hat“. In einigen Kommunen kam es zu Stromausfällen, nachdem Leitungen beschädigt worden waren. Auch in Krefeld und Wuppertal ist es zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr gekommen.
In Grevenbroich wurde ein Bauzaun vom Sturm umgeweht, während Passanten daran vorbei liefen. Sie blieben unverletzt, wie die Feuerwehr berichtete. Von einem Einkaufszentrum in der Innenstadt wurden Fassadenteile aus der Verankerung gerissen. Der Bereich wurde gesichert. Dächer wurden abgedeckt, Dachziegel auf die Straße geweht. Insgesamt 40 Sturmeinsätze kamen bis zum späten Abend zusammen.
In Bedburg-Hau (Kreis Kleve) wurde das Flachdach eines Mehrfamilienhauses abgerissen. Dachteile beschädigten vor dem Haus geparkte Fahrzeuge. An einer Lagerhalle riss der Sturm Teile der Dachkonstruktion mit einer Photovoltaikanlage weg. Trümmerteile blockierten die Straße sowie eine angrenzende Bahnlinie. Strom- und Telefonleitungen wurden ebenfalls beschädigt.
Die Dortmunder Feuerwehr zählte bis 21.00 Uhr 230 wetterbedingte Einsätze. In einem Fall wurde ein Café-Gast durch einen umstürzenden Baum leicht verletzt. Von einem Kirchturm stürzte ein großes Kreuz auf ein Auto. Verletzt wurde niemand. In der Landeshauptstadt Düsseldorf kamen bis 21.00 Uhr 290 Einsätze zusammen.
Auch am frühen Morgen kam es noch zu Notsituationen. In Mettmann stürzte ein 20 Meter hoher Baum auf ein Auto. Die vier Insassen konnten den im Frontbereich zerstörten Wagen glücklicherweise unverletzt verlassen.
In Coesfeld geriet aus noch ungeklärter Ursache ein Strohlager in einer Halle in Brand. Der starke Wind erschwerte die Löscharbeiten erheblich, wie die Polizei berichtete.
Die Feuerwehr Ratingen berichtete von einem kuriosen Einsatz. An einer Einsatzstelle hatte der Wind eine Sonnenliege in einen Baum geschleudert. Mit einer Drehleiter wurde das Möbel aus einer Höhe von sieben Metern wieder heruntergeholt.