Sanierungsarbeiten in Meerbusch Teloy-Mühle: Kaum Handwerker zu finden
Lank-Latu · Die Fugen im Mauerwerk des historischen Bauwerks müssen erneuert, der Keller muss freigegraben werden. Das Geld ist da. Die Verwaltung findet aber keine Firmen.
(ena) Die Teloy-Mühle bleibt eines der Sorgenkinder von Claus Klein, Leiter Service Immobilien bei der Stadt Meerbusch. „Bei so einem historischen Objekt gibt es immer wieder etwas Neues“, sagt der Architekt. Kleinere Instandsetzungsarbeiten (marode Fenster, leichter Schimmelbefall) sind sowieso regelmäßig fällig. Aber auch für dringend nötige umfangreiche Sanierungsarbeiten hat der Rat bereits im abgelaufenen Haushaltsjahr 100 000 Euro bereitgestellt.
Die Stadt fand damals aber keine Fachfirmen, die die Arbeiten zu einem angemessenen Preis erledigen konnten. Also wurde das Geld ins Haushaltsjahr 2021 übertragen und steht somit weiterhin zur Verfügung. Das Problem ist also nicht die Finanzierung der Arbeiten, sondern die Vergabe der Aufträge. „Wir bemühen uns, die Aufträge zügig zu vergeben. Allerdings sind die Betriebe in der Baubranche weiterhin so ausgelastet, dass das mehr als schwierig ist“, erklärt Klein. „Die Kollegen telefonieren permanent rum, aber bekommen nur überteuerte Angebote oder Absagen, teils mit dem Hinweis, dass wir uns in neun Monaten nochmal melden sollen.“ Für die Arbeiten an der Toilettenanlage in der Mühle liegen derzeit allerdings zwei Angebote vor, „vielleicht bekommen wir sogar noch ein drittes“, hofft Klein.
Im Frühjahr haben Fachleute aus Krefeld, die auf die Instandhaltung und Renovierung von Denkmälern spezialisiert sind, den Zustand der Teloy-Mühle begutachtet. „Die Ziegel des historischen Mauerwerks sind extrem weich, der Härtegrad der Fugen geht gegen Null“, erklärt Klein. Teilweise seien die Fugen rausgefallen. Die Neu-Verfugung an der Fassade wird rund 40 000 Euro kosten, schätzt der Fachmann.
Auch die Toilettenanlage muss dringend saniert werden. Dafür muss der Keller freigelegt werden. Kosten: rund 15 000 bis 18 000 Euro. Das Problem: Die Toilettenräume sind unterirdisch, außerhalb des eigentlichen Mühlenbaukörpers. Seit Jahren sind dort die Außenwände undicht. „Eine Fachfirma muss den gesamten Keller freigraben, die Wände und die Decke neu abdichten sowie eine Drainage einbauen“, kündigt Claus Klein an. Im Übrigen sei vorgesehen, in dem geplanten Mensaanbau der benachbarten Pastor-Jacobs-Schule eine Toilettenanlage einschließlich Behinderten-WC zu bauen. Diese wäre dann auch von den Besuchern der Teloy-Mühle nutzbar, die dafür allerdings über den Schulhof gehen müssten.