Football Panther bestreiten Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen
Tim Haver Droeze ist Sportdirektor beim GFL-Schlusslicht Panther. Seine Hoffnung auf den Klassenerhalt ist die Relegation.
(tino) Tim Haver Droeze fühlt sich wie „zwischen Baum und Borke“. Der Niederländer ist Sportdirektor beim ältesten noch existierenden europäischen American Football-Club, den Panthern aus Düsseldorf. „Ich plane schon für die kommende Saison“, stellt Haver Droeze fest. „Aber ich weiß noch gar nicht, für welche Liga ich planen soll.“ Derzeit sind die Düsseldorfer in der German Football League (GFL) 1 angesiedelt, haben aber bereits das Ticket für die Abstiegsrelegation gegen den Spitzenreiter der GFL 2 Gruppe Nord fest gebucht. Dabei geht es am 10. September und 24./25. September entweder gegen die Langenfeld Longhorns oder die Paderborn Dolphins.
„Meine Arbeit für die Panther wäre deutlich einfacher, wenn wir schon wüssten, ob wir auch in der Saison 2023 in der ersten Liga spielen“, so Haver Droeze. „Als Erstligist ist man für gute und talentierte Spieler einfach eine attraktivere Adresse.“
Der Job des Sportdirektors wird auch nicht einfacher, wenn man sich fragt, ob die Entscheidungen, die man im Laufe der laufenden Saison getroffen hat, die richtigen waren. Angesichts des Tabellenstandes, die Panther sind ohne Pluspunkt abgeschlagen Tabellenletzte, ist es für einen Sportdirektor sinnvoll, sein eigenes Tun zu hinterfragen. „Der Saisonverlauf hat gezeigt, dass wir nicht erstligatauglich sind“, gesteht der Sportdirektor. „Wir haben gute Spieler und durch einzelne Aktionen immer wieder gezeigt, dass wir Football spielen können. Aber wir können das Niveau nicht ein gesamtes Spiel über durchhalten.“
Ob sich das im letzten Spiel der GFL-Hauptrunde ändern wird, ist mehr als fraglich, muss der Träger der „Roten Laterne“ doch beim verlustpunktfreien Spitzenreiter antreten, den Potsdam Royals. „Eigentlich ist es ein sinnloses Spiel. Egal wie die Partie ausgeht, Postdam bleibt Erster und wir bleiben Letzter“, erläutert Haver Droeze. „Aber selbstverständlich fahren wir nach Potsdam. Auch weil wir die Partie als gutes Trainingsspiel für die Relegation nutzen wollen.“
Ob die Panther aber oft in Ballbesitz sein werden, um die Offensiv-Baustellen wie beispielsweise das Timing zwischen Spielgestalter und Passempfänger zu verkleinern, darf bezweifelt werden. Die Potsdamer haben bisher regelmäßig ein Angriffsfeuerwerk abgebrannt, dabei auch schon mal 81 Punkte gegen die Berlin Rebels erzielt. Da dürfte die Panther Defensive stark gefordert werden. „Ich gehe davon aus, dass die Royals gegen uns ab dem zweiten Quarter mit ihren Back-ups spielen werden. Das ist für sie von der Tabelle her ja kein Risiko. Und es minimiert das Verletzungsrisiko für die Starter vor den Play-offs“, so Haver Droeze. Auch die Panther werden versuchen, Verletzungen vor der Relegation zu vermeiden. Das klappte zuletzt ganz gut. Zwar gab es in der jüngsten GFL-Partie gegen die Cologne Corcodiles ein paar Blessuren, aber die sind nach einer Woche alle wieder verheilt. „Dass Wally-Molla Camara in der zweiten Halbzeit gegen Köln nicht mehr eingesetzt wurde und den Arm in einer Schlinge trug, war eine reine Präventionsmaßnahme“, meint der Sportdirektor. „Er hatte sich eine kleine Verletzung am Ellenbogen zugezogen, aber ich habe aus unserer medizinischen Abteilung nicht gehört, dass er längerfristig verletzt ist.“ So gehen die Panther also bis auf den langzeitverletzten deutschen Nationalspieler Nico Koch in Bestbesetzung in das Trainingsspiel – unter Wettkampfbedingungen.