In den 1970er Jahren gehörte er zu den erfolgreichsten Amateurradsportlern in Deutschland. Nun verstarb der Wahl-Erkrather im Alter von 73 Jahren Trauer um ehemaligen Radsportfahrer Hans Michalsky

Erkrath/Neuss · Der im Radsport überaus erfolgreiche Hans Michalsky starb im Alter von 73 Jahren.

Der ehemaliger Radfahrer Hans Michalsky.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Friedhelm Kirchhartz vom Trägerverein der Radrennbahn in Büttgen muss es wissen. Er war ein enger Freund von Hans Michalsky. „Er war ein aufrechter Kerl mit enormem Ehrgeiz und großer Disziplin“, sagt Kirchhartz. Mit dieser großen Disziplin, die ihn in den 1970er Jahren zu einem der erfolgreichsten Amateurradsportler in Deutschland machte, kämpfte der gebürtige Neusser auch gegen eine schwere Krebserkrankung und ließ sich seine Zuversicht nie nehmen. Doch am Sonntag verließen ihn die Kräfte, er starb im Alter von 73 Jahren in seiner Wahlheimat Erkrath.

 Dorthin hatte es den gelernten Werkzeugmacher verschlagen, weil er im Stadtteil Hochdahl nach Abschluss seiner aktiven Karriere 1982 ein Fahrrad-Fachgeschäft übernahm und es zu seinem Ruhestand Ende 2019 auch führte. Ursprünglich kam Hans Michalsky aber aus dem Neusser Stadtteil Norf, wo er schon als kleines Kind eine große Liebe zum Radsport entwickelte. In der Region gab es einige Radrennen, wo er als Zuschauer dabei war und ihrer großen Faszination erlag. Es dauerte allerdings bis zu seinem 16. Lebensjahr, ehe er von seinem Lehrlingsgehalt genug gespart hatte, um ein erstes Rennrad zu kaufen. Er trat gleich dem VfR Büttgen bei, um mit Gleichgesinnten zu trainieren, doch der Einstieg in den aktiven Sport verlief holprig. Aber Michalskys Kämpferherz zahlte sich aus.

Bis Anfang der 1970er fuhr er gerade auf der Bahn in die deutsche Spitze und konnte sich später als Berufssoldat in Warendorf ganz auf seine Karriere konzentrieren. Nachdem er mit seinem Bruder Rudi, der ein starker Straßenfahrer war und nach seiner aktiven Karriere viele Jahre als Platzwart die Bezirkssportanlage in Gnadental betreute, zum PSV Köln gewechselt war, holte er seinen ersten von fünf DM-Titeln und wurde als Ersatzmann für Olympia in München nominiert. 

„Seine unkonventionelle Art hat dem damaligen Bundestrainer Gustav Kilian wohl nicht gefallen, sonst wäre sicher mehr drin gewesen“, sagt Friedhelm Kichhartz, der mit Michalsky als Tandempaar 1974 bei der WM in Montreal an den Start ging. Den Traum vom Olympia erfüllte sich Michalsky aber noch 1976 in Montreal, wo er im 1000-Meter-Zeitfahren Sechster wurde. Die Chance, sich die verpasste Olympia-Medaille doch noch zu holen, bekam er nicht mehr.Mit 33 Jahren beendete er seine Karriere.

Hans Michalsky hinterlässt seine Frau, drei Kinder und zwei Enkel.