Regionalliga Fortunas U 23 tritt beim VfB Homberg wieder als Einheit auf

Analyse Auch nach dem 2:0-Sieg in Homberg beträgt der Vorsprung der Regionalliga-Mannschaft Fortunas auf den ersten Abstiegsplatz acht Punkte. Dass die „Zwote“ tatsächlich noch in akute Not gerät, erscheint nach dem jüngsten Auftritt aber als unwahrscheinlich. Dafür war sie einfach zu leidenschaftlich und gut.

Trainer Nico Michaty freute sich über einen verdienten Sieg.  

Foto: Frederic Scheidemann

(td) Als Robin Bird den Ball zehn Minuten vor Schluss über die Linie drückte und damit die Vorentscheidung herbeiführte, entlud sich mit einem Mal die ganze Anspannung. Chefcoach Nico Michaty stieß seine Freude ungehemmt heraus, ballte beide Hände zu Jubelfäusten und machte vor der Trainerbank einen kräftigen Satz in die Luft. Bird hatte mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand die letzten Zweifel am Sieg von Fortunas Regionalliga-Fußballern beim VfB Homberg ausgeräumt. Wie bedeutsam dieser Erfolg angesichts der jüngsten Durststrecke war, veranschaulichte Michatys ausgelassener Jubel sehr gut.

Bonn und Aachen hatten
ihre Partien gewonnen

„Wir haben leidenschaftlich gekämpft“, sagte der Trainer wenig später. „Es sah sicherlich nicht alles immer schön aus oder war elegant. Aber für uns war es enorm wichtig, nach zuletzt weniger erfolgreichen Spielen zu Null zu spielen und einen Sieg zu landen.“ Auch deshalb, weil Alemannia Aachen und der Bonner SC – diese beiden Teams kämpfen momentan um den ersten Nichtabstiegsplatz – ihre Partien gewonnen hatten. „Wenn man die anderen Ergebnisse und die Tabelle sieht, dann war unser Sieg doppelt wichtig. Ich bin sehr stolz auf die Truppe“, betonte Michaty. Seine Mannschaft trennen zwar sechs Plätze von der Gefahrenzone, allerdings nach wie vor lediglich acht Punkte. Trotzdem erscheint es nach dem Auftritt in Homberg eher unwahrscheinlich, dass die „Zwote“ noch in akute Abstiegsnöte gerät. Selbst mit ihrem letzten Aufgebot – sechs Spieler waren mit den Profis in Paderborn, einige andere wegen Corona-Infektionen noch in Isolation – ließen die Flingerner beim neuen Tabellenschlusslicht wenig anbrennen. Und noch viel wichtiger: Sie traten wieder als Einheit auf, anders als vor Wochenfrist gegen Bonn. Allein in der Phase nach dem Seitenwechsel verloren sich die Rot-Weißen kurzzeitig in Passivität. Trainer Michaty mahnte das an der Außenlinie mehrfach vernehmbar an, motivierte sein Team und weckte es auf. Zur ganzen Wahrheit gehörte allerdings auch, dass die Homberger den Ausgleich hätten erzielen können. Starken Rettungstaten von Torwart Franz Langhoff und Innenverteidiger Daniel Ndouop war es zu verdanken, dass es nicht so weit kam. „Das war in diesen Momenten sehr wichtig“, sagte Michaty. Und so konnte der Fußballlehrer letztlich gelöst auf die turbulenten Stunden vor der Partie und das Spiel selbst zurückblicken. „Das war ein außergewöhnlicher Tag“, betonte der 48-Jährige, „genau wie die letzten beiden Tage. Da waren wir schon ein bisschen im Ungewissen, was jetzt passiert.“ Alles nur, weil erst drei Stunden vor dem Anpfiff die Entscheidung fiel, dass die Profis trotz etlicher Corona-Fälle tatsächlich antreten mussten und daher Unterstützung benötigten. Schon seit Donnerstag hatten Tim Köther, Takashi Uchino, Nikell Touglo, Davor Lovren, Phil Sieben und Marcel Mansfeld mit dem Zweitliga-Team trainiert, der „Zwoten“ blieben für ihre Übungseinheiten nur zehn Feldspieler. „Wir haben unsere Sache aber trotzdem durchgezogen“, sagte Michaty.