Schule in Düsseldorf Warum 40.000 Eltern in Düsseldorf jetzt Post von der Stadt bekommen

Düsseldorf · Für Kinder, die ab dem Schuljahr 2026/27 eingeschult werden, gibt es einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz.

Einige Grundschulkinder lösen an der Tafel Aufgaben.

Foto: dpa/Marcel Kusch

(nic) Wie wünschen sich die Eltern in Düsseldorf das zukünftige Ganztagsangebot in der Primarstufe? Dieser Frage will die Landeshauptstadt Düsseldorf mit einer riesigen Elternbefragung nachgehen. Rund 40 000 Düsseldorfer Eltern, deren Kind aktuell eine Grundschule besucht oder in den kommenden Jahren eingeschult wird, bekommen in diesen Tagen entsprechend Post. Sie sollen dann die Frage beantworten, ob sie sich ein offenes Ganztagsangebot wünschen würden oder eher einen gebundenen Ganztag – also Grundschulen, in denen der Besuch der Übermittagsbetreuung Pflicht ist.

Die Befragung durch die Statistikstelle der Stadt ist freiwillig und anonym. Mit einem QR-Code im Anschreiben gelangen die Eltern mit ihrem Smartphone zur Abstimmungsseite. Dort können Eltern entweder ihre Vorliebe für eines der beiden Modelle erklären – oder sich dafür aussprechen, dass beide parallel eingeführt werden und Eltern damit eine Wahlmöglichkeit hätten.

Landesbildungsministerin Dorothee Feller (CDU) hatte kürzlich erklärt, sie habe Zweifel, dass sich viele Eltern tatsächlich einen gebundenen Ganztag wünschen. „Für uns ist es wichtig zu erfahren, was die Eltern wirklich wollen“, sagt unterdessen der Düsseldorfer Schuldezernent und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Eine Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz ohne Berücksichtigung des Elternwillens sei jedenfalls für den Schulträger Stadt Düsseldorf keine Option.

Die Stadt Düsseldorf verweist darauf, dass große schulpolitische Reformen – etwa die Rückkehr von G8 zu G9 im Gymnasialbereich – dadurch geprägt gewesen seien, dass der Elternwille ermittelt und in die Entscheidungsfindung auf Landesebene einbezogen wurde. Die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz im Primarbereich sei zweifelsohne eine der größten schulpolitischen Reformen seit 1945.

An einer Ganztagsschule werden der normale Unterricht nach Stundenplan und andere Angebote wie Lern- und Freizeitmöglichkeiten miteinander verbunden. In der offenen Ganztagsschule findet der Unterricht am Vormittag für alle Schüler statt. Die nachfolgenden Angebote wie Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung oder verschiedene Freizeit- und AG-Angebote schließen sich für die Kinder an, die dazu angemeldet sind. Mit der Anmeldung binden sich die Eltern für ein Schuljahr. In einer gebundenen Ganztagsschule nehmen alle Schüler verpflichtend am Schulunterricht und den Ganztagsangeboten teil. An diesen Schulen finden der Unterricht, das Mittagessen, außerunterrichtliche Angebote sowie Freizeitaktivitäten und Pausen für die Schüler über den Tag verteilt statt.