Schweres Unwetter 28 Verletzte bei Konzert von Marteria und Casper in Essen
Essen · Während eines Auftritts der Rapper Marteria und Casper in Essen ist eine große LED-Wand umgestürzt. 28 Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer. Sie sind nun außer Lebensgefahr.
Bei einem großen Open-Air-Konzert in Essen sind während eines heftigen Gewitters 28 Menschen verletzt worden, zwei davon schwer. Nach Angaben der Polizei war am Sonntagmorgen keiner der Verletzten mehr in Lebensgefahr.
Ein gemeinsamer Auftritt der Rapper Marteria und Casper war gerade voll im Gange, als am Samstagabend ein plötzliches Gewitter losbrach und mehrere heftige Windböen über das Gelände am Ufer des Essener Baldeneysees fegten. Eine nach Angaben der Konzertagentur Four Artists - die unter anderen Marteria betreut - etwa vier Mal acht Meter große LED-Leinwand am linken Bühnenrand stürzte ins Publikum.
Währenddessen zuckten Blitze über dem Gelände, wie eine Besucherin schilderte. Sie stand aber so weit hinten, dass sie von der umgerissenen Wand und den Verletzten zunächst nichts mitbekam. „Die Windböen waren kurz und sehr heftig, und der plötzliche Regen so stark, dass wir sofort komplett durchnässt waren.“
Holger Walterscheid, Betreiber der Konzert-Location, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Das Ganze dauerte eine Minute. Sowas habe ich in 15 Jahren noch nicht erlebt. Wir kennen hier am Seeufer eigentlich jede Wetterlage.“ Die Veranstaltung mit rund 20 000 Gästen wurde abgebrochen, das Gelände geräumt. Polizei und Rettungskräfte waren stundenlang im Einsatz.
Noch kurz zuvor sei das Konzert in Absprache mit dem Koordinatoren des Sicherheitskonzepts freigegeben worden, sagte Walterscheid. Das Krisenteam habe die Wetterlage ständig beobachtet. Die Ermittlungen zum Unglückshergang waren am Sonntagmittag noch nicht abgeschlossen.
Am Sonntagmittag äußerten sich auch Materia und Casper über ihre Social-Media-Accounts zu dem Unglück. „Wir hoffen, dass ihr alle gut nach Hause gekommen seid. Vielen Dank auch an unsere Crews, die Einsatzkräfte und Behörden vor Ort für ihr professionelles Handeln und ihre Unterstützung“, erklärten Casper und Marteria in gleichlautenden Beiträgen auf Instagram. „Wir suchen auch nach Möglichkeiten, das Konzert nachzuholen, aber das allerwichtigste ist jetzt erstmal die Gesundheit der Betroffenen.“
Das Gewitter war laut Deutschem Wetterdienst (DWD) um kurz nach 21 Uhr über Teile des Ruhrgebiets gezogen. Dabei gab es Windgeschwindigkeiten von bis zu 75 Stundenkilometern. Zuvor hatte der DWD vor Unwettern der Stufe 2 gewarnt.
Trotz der herabstürzenden Bühnenteile und der vielen Verletzten sei im Publikum keine Panik entstanden, erklärten Walterscheid und die Konzertagentur Four Artists übereinstimmend. Über Lautsprecher gaben die Veranstalter den Abbruch des Konzerts wegen eines technischen Defekts bekannt. „Da gab es auch Buh-Rufe. Aber insgesamt sind die Leute sehr entspannt geblieben und haben das Gelände besonnen verlassen“, sagte Walterscheid.