Steinbruch Osterholz So war der Hindernislauf Xletix in Wuppertal

Wuppertal · 7000 Teilnehmer hat der Hindernisslauf Xletix am Samstag in den Steinbruch Osterholz gelockt. Ob es 2020 eine Fortsetzung in Wuppertal gibt, muss noch geklärt werden.

X-Letix Hindernisslauf im Steinbruch Osterholz

Foto: Fischer, Andreas H503840

Spaß an der Quälerei als Gemeinschaftserlebnis steht hoch im Kurs. Dafür gab es am Samstag beim XLetix-Hindernislauf im Kalksteinbruch Osterholz fast 7000 Belege. So viele Teilnehmer hatte die dritte Auflage dieser schlammigen NRW-Challenge in der atemberaubenden Lokation im Wuppertaler Westen. Und fast alle ließen dreckverschmiert die weißen Zähne leuchten, wenn sie lächelnd ein Hindernis wie die Barbwire Battle - eine mit Stacheldraht überspannte Schlammgrube - überwunden hatten.

„Der Veranstalter ist hier immer herzlich willkommen“, sagte Steinbruchgeschäftsführer Till Iseke, „das hat sich inzwischen alles toll eingespielt.“ Ob es auch im nächsten Jahre in Wuppertal ein Rennen im Rahmen der Xletix-Serie geben wird, will der Veranstalter laut Franziska Schrewe von Xletix noch klären. „Alles ist reibungslos gelaufen, nun muss man aber auch Manöverkritik mit den Behörden halten“, sagte sie. Aufwand und Auflagen sind im Steinbruch schließlich hoch, die Kulisse dafür einmalig.

Um ein Parkchaos in dieser ländlichen Region zu vermeiden, wurden erstmals Shuttle-Busse ab S-Bahhof Vohwinkel und Verkehrsübungsplatz in Mettmann eingesetzt, was hervorragend lief. Seit Montag hatten die routinierten Hindernisbauer im Steinbruch die insgesamt 35 Hindernisse, die mit Xletix von Event zu Event wandern (demnächst nach Grömitz), aufgebaut. Im laufenden Betrieb des Steinbruchs bedeutete das natürlich eine besondere Herausforderung. Am Wochenende steht der freilich still, wird oft für Events wie Motocross genutzt. Till Iseke war mit drei Mitarbeitern vor Ort, um organisatorische Hilfe bei der von Aufwärmritual bis Wasserdusche und Sanitätsversorgung durch das Rote Kreuz Wuppetal top-strukturierten Veranstaltung zu leisten.

„Zwischendurch mussten wir eine große Maschine anwerfen, um neuen Schlamm zu machen und zur Barbwire Battle zu bringen“, nannte Iseke nur ein Beispiel. Die tausenden von Teilnehmer hatten bei ihrer 15 Meter langen Kriechtour durch die Schlammgrube so viel Dreck mitgenommen, dass das viele Kubikmeter fassende Becken nachgefüllt werden musste.

Die Barbwire Battle mussten von allen passiert werden, ob sie sich nun für die sechs, die zwölf oder gar die 18 Kilometer gemeldet hatten. Während die Kurzstrecke nur auf die Mitte der rund 200 Meter tiefen Sohle führte, mussten die Mittel- und Langstreckler bis ganz hinab und dort noch vier Hindernisse bewältigen - etwa in vollem Tempo eine vier Meter hohe Pipe hinaufrennen, um sich ober festzukrallen.

„Die meisten Hindernisse sind nur mit gegenseitiger Hilfe bewältigen“, erklärt X-Letix-Mitarbeiter Fabio Jetses. Genau das ist es, was etwa für Kerstin und Ulrich Rademacher, die mit Mitgliedern ihres Fitnessstudios aus Coesfeld, den besonderen Reiz ausmacht und auch mal eigene Grenzen überwinden lässt. „Eigentlich habe ich Höhenangst, aber wenn du dann die meterhohe Wand überwunden hast, ist das ein Supergefühl“, schilderte Ulrich Rademacher.