. Während die einen ausgelassen und fröhlich feierten, hielten die anderen Polizei und Sanitätsdienst auf Trab. Am Karnevalswochenende gab es zudem zahlreiche Beschwerden über Müll und Wildpinkler in der Leichlinger Innenstadt, an der gesperrten Henley-Brücke wurde der Bauzaun eingerissen, und es gab Meldungen über Falschgeld, das unter die Leute gebracht wurde.

„Auch in diesem Jahr waren wieder frühzeitig viele alkoholisierte, aggressive Jugendliche und junge Erwachsene zu beobachten“, heißt es im Einsatzbericht der Kreispolizei. Demnach versammelten sich etwa 1500 junge Leute im Bereich der Bahnhofstraße – darunter auch viele aus der Nachbarstadt Solingen.

Bereits gegen Mittag trafen rund 800 Personen zu Fuß in der Innenstadt ein. Trotz erkennbarer Alkoholisierung verhielten sie sich zunächst weitestgehend friedlich, so die Polizei. Mit steigendem Alkoholpegel sei gegen 15.30 Uhr die Stimmung allerdings gekippt. Mehr als 20 Personen erhielten einen Platzverweis (2019: 16). Wie vergangenes Jahr wurden zwei junge Männer in Gewahrsam genommen. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre hatte sich die Bereitschaftspolizei an neuralgischen Stellen postiert. Potenzielle Störer wurden frühzeitig angesprochen und – soweit erforderlich – mit Platzverweisen belegt. Der Einsatzleiter der Kreispolizei war nicht zufrieden: „Es ist erschreckend, dass über 200 Polizeibeamte und eine Vielzahl von Rettungskräften betrunkene und augenscheinlich unter Drogeneinwirkung stehende Jugendliche versorgen beziehungsweise gegen sie einschreiten mussten, um den wahren Jecken einen fröhlichen Karneval zu ermöglichen.“

Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes versorgten innerhalb von fünf Stunden 43 Patienten. Zehn mussten in ein Krankhaus eingeliefert werden. In fast allen Fällen war übermäßiger Alkohol- und Drogenkonsum bei Jugendlichen die Ursache.

Viele wurden an ihre Eltern übergeben. Mitarbeiter der Jugendämter und Ordnungsämter aus Leichlingen und Solingen unterstützten die Rettungskräfte. cebu