Demonstration Pro-russischer Auto-Korso mit hunderten Fahrzeugen fährt von Köln nach Bonn
Bonn · Mehrere Hundert Autos, teils mit russischen Fahnen, fahren in einem Korso von Köln nach Bonn. Das Ziel war offenbar ein Friedhof mit einem sowjetischen Ehrenmal.
Bei einer pro-russischen Kundgebung haben Teilnehmer am Sonntag auf einem Bonner Friedhof Blumen und Kränze an einem sowjetischen Ehrenmal niedergelegt. Auch Reden wurden gehalten, wie ein dpa-Fotoreporter berichtete. Laut Polizei nahmen rund 500 Menschen teil. Die Veranstaltung sei in Köln angemeldet worden. Die Anmelderin habe zur Wahrung der Friedhofsruhe auf Lautsprecheranlagen verzichtet. Zeitgleich hätten sich rund 60 Personen am russischen Generalkonsulat in Bonn getroffen - ebenfalls mit russischen Fahnen. Beide Versammlungen seien friedlich verlaufen, teilte die Polizei am Abend mit.
Teilnehmer der Kundgebung am Ehrenmal waren in einem Korso mit mehreren Hundert Autos von Köln aus nach Bonn gefahren. Dabei seien Wagen mit russischen Fahnen, in einem Fall auch mit einer sowjetischen Fahne mit Hammer und Sichel ausstaffiert worden, beobachtete der Fotoreporter. Ein „Z“ hätten die Demonstranten hingegen nicht gezeigt. Dieses Symbol ist seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine häufig auf Panzern und Uniformen der Russen zu sehen.
Führende NRW-Politiker von CDU, FDP und SPD hatten sich für ein Verbot des Symbols ausgesprochen. Die NRW-Landesregierung prüft sogar Möglichkeiten, strafrechtlich dagegen in der Öffentlichkeit vorzugehen, wie NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der „Rheinischen Post“ (Montag) sagte.
„Die Aktion steht in Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine“, hieß es in einer Mitteilung der Polizei zu dem Geschehen am Sonntag. Es sei mit erheblichen Verkehrsbehinderungen in Bonn zu rechnen.