U20-Weltmeisterschaft Blank und Eham spielen bei der U 20-WM

Düsseldorf · Während die Kollegen in Düsseldorf schuften, bereiten sich Alexander Blank und Josef Eham auf die U20-WM in Kanada vor.

 Alexander Blank, hier im Trikot der Krefeld Pinguine, wird in der kommenden Saison für die DEG auflaufen.

Alexander Blank, hier im Trikot der Krefeld Pinguine, wird in der kommenden Saison für die DEG auflaufen.

Foto: picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd/dpa

(bs-) Die Erinnerungen an den ersten Versuch sind noch frisch. „Das war super für mich mit den beiden Toren. Aber umso wichtiger war, dass wir gewonnen haben gegen die Tschechen, die immer eine gute Mannschaft haben“, sagt Alexander Blank. Ist ja nicht alltäglich, dass eine deutsche U 20 ein Topteam bei einer Weltmeisterschaft schlägt. Und dass man wie im Fall von Blank beide Tore bei einem 2:1 über Tschechien schießt. Doch viel kaufen konnten sich Blank und die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) davon nicht. Wegen zahlreicher Corona-Fälle wurde die U 20-WM im Dezember abgebrochen, die Ergebnisse annulliert.

Nun steht der zweite Versuch an. Seit Montag ist das DEB-Team zur Vorbereitung in Füssen, am Sonntag hebt der Flieger nach Kanada ab, am 9. August geht es los. Und Blank ist wieder dabei. Nun aber nicht mehr als Spieler der Krefeld Pinguine, im Mai wechselte der 20-Jährige zur Düsseldorfer EG. Ebenso wie der 19-jährige Josef Eham von der Red-Bull-Akademie, der ebenfalls zur WM fährt. So ist die DEG beim Treffen der weltweiten Toptalente gleich doppelt vertreten.

U 20-WM hat in Kanada
einen hohen Stellenwert

Für Niki Mondt ist das ein zweischneidiges Schwert. „Natürlich sind wir stolz, dass wir zwei Spieler bei der U 20-WM haben und freuen uns für die Jungs“, sagt der Manager. „Aber für unsere Vorbereitung ist das nicht gut, weil wir die beiden gern von Anfang an integrieren würden.“ Gerade in diesem Sommer ist die Vorbereitung ja enorm wichtig: Für Blank und Eham, weil sie als junge Spieler zu einem neuen Team kommen. Und für die gesamte DEG, weil sich in Roger Hansson beim Trainingsstart nächste Woche ein neuer Chef hinter der Bande vorstellt. „Die beiden verpassen jetzt die ersten drei Wochen unter einem neuen Trainer mit einem neuen System“, sagt Mondt, der das Thema aber nicht größer machen will, als es ist. Wenn die WM-Fahrer Ende August zurück sind, haben sie noch mehr als drei Wochen bis zum Saisonauftakt. Und sie liegen in Kanada ja nicht auf der faulen Haut. „Das ist ein Turnier auf höchstem Niveau, das ist sicher auch keine schlechte Vorbereitung“, sagt Mondt. Das ist die U 20-WM in der Tat nicht. Sie ist gar das einzige Länderturnier im Männerbereich, bei dem die Besten der Besten spielen. Bei Herren-WM wie Olympia verzichten diverse Stars oder werden von der Eliteliga NHL gar nicht erst freigegeben. Beim Treffen der U 20 ist das anders, da kommen nahezu alle Toptalente, nicht wenige davon haben NHL-Karrieren vor sich. Entsprechend hoch ist der Stellenwert des Turniers in Kanada: Gespielt wird in großen Hallen, vor dem Bildschirmen sitzen Millionen. (In Deutschland überträgt Magentasport.)

Das weiß auch Blank und freut sich auf die große Bühne. Schließlich hat er seinen Traum von Nordamerika nicht aufgegeben. Zwar wurde er jüngst beim Draft, der jährlichen Talenteziehung, nicht von einem der 32 NHL-Teams ausgewählt. „Aber man muss nicht gedraftet werden, um drüben spielen zu können. Es ist weiter ein großes Ziel von mir, dort irgendwann zu spielen“, sagt er.

Dabei helfen würden die nächsten starken Auftritte bei einer U 20-WM, die naturgemäß nicht nur Fans und Medien anlockt, sondern auch zahlreiche Talentspäher. Die sind aber erst mal zweitrangig. Es gehe darum, ins Viertelfinale zu kommen, „um den deutschen Fans im Sommer gutes Eishockey zu bieten“, sagt Blank. Einfach wird das nicht, die Deutschen sind nur Außenseiter, das Viertelfinale wäre angesichts der Gruppengegner aus den USA, Österreich, der Schweiz und Schweden ein Erfolg.

Was es für Spieler aller Teams nicht einfacher macht: der Termin. „Körperlich fit sind wir, aber im Dezember fühlt man sich auf dem Eis viel besser, wenn man seit drei, vier Monaten im Spielbetrieb ist. Jetzt müssen wir erst mal wieder reinkommen“, sagt Alexander Blank.