Weihnachtsmarkt bleibt geschlossen Wetterdienst warnt vor teils schweren Sturmböen und Dauerregen in NRW

Der Deutsche Wetterdienst hat vor Sturmböen und teils ergiebigem Dauerregen in NRW gewarnt. Die Aussichten für die Weihnachtsfeiertage sehen ähnlich durchwachsen aus.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Schon auf in den frühen Morgenstunden auf dem Weg zur Arbeit konnte es am Niederrhein am Donnerstag kräftig wehen. Der Deutsche Wetterdienst hatte eine Warnung vor Sturmböen herausgegeben (Stufe 2, orange). Es könnten ab 6 Uhr Böen zwischen 55 und 70 km/h auftreten. Ab dem frühen Nachmittag wurde nach den Angaben des DWD mit einer Zunahme gerechnet, Geschwindigkeiten von 70 bis 85 km/h wurden etwa in Krefeld oder Düsseldorf erwartet.

Für Wuppertal wurde mit einer Zunahme ab 13 Uhr gerechnet. Die Warnungen wurden zunächst bis 23 Uhr am Donnerstag ausgegeben. Aufgrund einsetzenden Dauerregens wurde mit einem deutlichen Anstieg des Pegels der Wupper gerechnet, dabei könnten auch Warngrenzen erreicht werden, erklärte der Wupperverband.

Der Deutsche Wetterdienst gab später eine „Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen“ aus. Unter anderem galt die Warnung der Stufe 3 (rot) für das Bergische Städtedreieck mit Wuppertal, Remscheid und Solingen. Nach bisher beobachteten Niederschlagsmengen von 5 bis 20 l/m² könne ergiebiger Dauerregen mit Unterbrechungen auftreten. Dabei würden nochmals Niederschlagsmengen zwischen 60 l/m² und 80 l/m² erwartet. In Staulagen könnten Mengen bis 100 l/m² erreicht werden.

Auch über die Weihnachtsfeiertage seien keine Lichtblicke in Sicht, sagte Martin Schönebeck vom Deutschen Wetterdienst am Donnerstag. „Es regnet eigentlich jetzt erstmal einfach weiter“, so der Meteorologe. Außerdem sagte er: „Weiße Weihnachten kann man vergessen.“ Dafür bleibe es in den kommenden Tagen mit Temperaturen zwischen 8 bis 13 Grad tagsüber und fehlendem Frost in der Nacht einfach zu mild.

Wetter in NRW: Teils schwere Sturmböen möglich, Aussichten für Weihnachten durchwachsen

Besonders windig wird es allerdings an diesem Donnerstag: Nordrhein-Westfalen liege aktuell am Rande eines Sturmtiefs, das sich über Skandinavien bewege. „Es reicht schon, dass wir hier ordentlich was abkriegen“, sagte Schönebeck. „Es drohen verbreitet Windgeschwindigkeiten von bis zu 85 Stundenkilometern. Schauer und Gewitter können am Nachmittag mancherorts auch schwere Sturmböen mit bis zu 100 Stundenkilometern und vereinzelt orkanartige Böen bringen“, so der Meteorologe.

Vorsorglich blieb aus diesem Grund etwa der Essener Weihnachtsmarkt am Donnerstag geschlossen.

Auch zum Wochenende und über die Weihnachtsfeiertage bleibe es sehr regnerisch und windig. „Es wird nicht ganz so viel wie heute, aber immer wieder muss man auch mit starken und stürmischen Böen rechnen“, sagte Schönebeck. Hoffnung, dass der in den kommenden Tagen erwartete Niederschlag als Schnee herunterkommt, macht er nicht. Allenfalls in der Nacht zu Freitag könnten in den allerhöchsten Lagen des Sauerlands ein oder zwei Zentimeter Schnee fallen. Doch auch die drohten schnell wieder wegzutauen.

Sturm in den Niederlanden erwartet: Flughafen bei Amsterdam streicht 200 Flüge

Wegen des erwarteten stürmischen Wetters wurden am Amsterdamer Flughafen Schiphol am Donnerstag rund 200 Flüge gestrichen. Reisende müssten sich außerdem auf Verzögerungen gefasst machen, teilte der Flughafen am Mittwoch mit. Bei Windstößen von bis zu 90 Stundenkilometern könne ab mittags nur eine der Start- und Landebahnen genutzt werden. Auch der Umschlag von Gepäck von Maschinen am Boden könne beeinträchtigt sein.

Der Wetterdienst KNMI erließ für die gesamten Niederlande eine Unwetterwarnung mit der Warnstufe gelb. Es könnten Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 Stundenkilometern und an der Küste im Norden des Landes von bis zu 110 Stundenkilometern erreicht werden.