Soziales Was tun, wenn Pflege nötig wird?
Wer einen Mensch pflegt, hat vor allem am Anfang viele Fragen. Doch wo bekommt man Antworten? Welche Anlaufstellen gibt es?
Bei den meisten Fragen und Problemen ist für Pflegebedürftige und deren Angehörige die Kranken- oder Pflegekasse die erste Anlaufstelle. Wenn die nicht weiterhelfen kann, gibt es aber noch eine Reihe weiterer Ansprechpartner, wie die Zeitschrift „Pflege und Familie“ erklärt.
- Bürgertelefon: Der Service des Bundesgesundheitsministeriums beantwortet Fragen zur Kranken- oder Pflegeversicherung. Wichtig: In Einzelfällen entscheiden dürfen die dortigen Mitarbeiter nicht, denn dafür sind die jeweiligen Kassen zuständig.
- Pflegetelefon: Welche Pflegeeinrichtungen gibt es? Wie sieht es mit den Kosten aus? Das Angebot des Bundesfamilienministeriums beantwortet solche Fragen und dient als Lotse zu den Pflegeangeboten vor Ort. Es arbeitet zudem nach eigenen Angaben unter anderem mit der Telefonseelsorge und dem Alzheimer-Telefon zusammen.
- Pflegestützpunkte: Kranken- und Pflegekassen richten Pflegestützpunkte auf Initiative eines Bundeslandes ein. Dort erhalten Pflegebedürftige und deren Angehörige wichtige Informationen, Unterlagen und Rat. Die Pflegeberater der Pflegekassen stehen dort ebenfalls für Gespräche zur Verfügung.
- Verbraucherzentrale: Betroffene können einen persönlichen Termin bei einer der Beratungsstellen vereinbaren. Alternativ bieten die Verbraucherzentralen einiger Bundesländer eine telefonische Fachberatung zu Themen wie Gesundheitsdienstleistungen an. Dieser Service ist allerdings kostenpflichtig.
- Patiententelefon: Wer Fragen etwa zu Krankheiten, Kassenleistungen und entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen hat, kann sich auch an den Service der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) wenden. Das Angebot ist für Anrufende gebührenfrei und gibt es auch auf Russisch, Türkisch und Arabisch.
Angehörige pflegen ist fordernd. Oft fehlt die Zeit, an einem Pflegekurs teilzunehmen. Eine Alternative sind Pflegecoach-Angebote im Netz. Wie zum Beispiel das kostenlose Angebot der DAK. Es ist jederzeit online nutzbar und beantwortet zahlreiche Fragen zur häuslichen Pflege, zu Alzheimer und Demenz sowie zum Wohnen und Leben im Alter.
Ein großer Vorteil ist, dass der Pflegecoach im Netz verfügbar ist und jederzeit eine Teilnahme erlaubt. Der multimediale und interaktive Aufbau mit Text, Videos und Selbsttests vermittelt die Informationen anschaulich und nachvollziehbar.
So funktioniert es: Nach der Registrierung mit der Mail-Adresse auf der Startseite kann man sofort loslegen und zwischen den Programmen „Grundlagen der häuslichen Pflege“, „Alzheimer & Demenz“ sowie „Wohnen und Leben im Alter“ wählen. Der Nutzer entscheidet, ob er die Kapitel Schritt für Schritt durchgeht oder ob er sich zu bestimmten Themen informieren möchte. Die einzelnen Kapitel können jederzeit wiederholt, übersprungen oder unterbrochen werden, um sie später an der gleichen Stelle fortzusetzen. So lernen die Anwender alles Wichtige von Leistungen der Pflegekasse bis Pflegetechniken, aber auch was man selbst für den körperlichen und seelischen Ausgleich tun kann. Die Themen werden nicht nur textlich, sondern auch interaktiv per Selbsttest oder anschaulich via Video dargestellt.
Wenn dann immer noch Fragen übrig bleiben, steht der Expertenrat“ zur Verfügung. Die Frage per Mail stellen, der Experte beantwortet diese dann in wenigen Tagen ebenfalls per E-Mail.
Außerdem bietet der DAK-Pflegecoach einen Pflege-Newsletter an. Er informiert wöchentlich rund um das Thema Pflege.