Kindergärten in Düsseldorf Hier wachsen Forscher, Klimaexperten und Naturkenner heran
Serie | Düsseldorf · Sie nehmen die Natur unter die die Lupe oder legen viel Wert auf Bewegung – welche besonderen Angebot es für Kindergartenkinder gibt.
In der Kita Fliednerstraße werden die Kids von ihren Erziehern darin unterstützt, ihre naturwissenschaftlichen Interessen auszuleben. Im Rahmen des Projekts „Haus der kleinen Forschenden“ experimentieren die Kinder mit verschiedenen Materialien. Die Badezimmer haben spezielle Waschrinnen, an denen die Kids mit Rasierschaum, Farbtabletten, Kinetic-Sand, Pipetten und Gefäßen forschen können. In den Waldwochen nehmen sie die Natur genau unter die Lupe. Es gibt Forschertage und Forschertreffen für einzelne Kinder, die ihr neu erlerntes Wissen dann an die Gruppe weitergeben.
„Der Mensch hat von Geburt an einen Forscherinstinkt. Den möchten wir in unserer Kita fördern“, sagt Fachkraft für Montessori-Pädagogik Sarah Reimann. Die Eltern sind glücklich, dass die Kita die Räumlichkeiten und das Umfeld bieten kann, den Wissensdurst der Kinder auszuleben. Die Kita wurde von der Stiftung „Kinder forschen“ (ehemals „Haus der kleinen Forscher“) bereits fünf Mal ausgezeichnet und muss sich regelmäßig rezertifizieren.
Waldkindergarten
In der Wakiga findet das Leben, egal bei welchem Wetter, draußen statt. „Der Grundgedanke des Kindergartens ist, dass die Kinder im Wald die Jahreszeiten erleben“, erzählt Johanna Broich, Vorsitzende der Elterninitiative. Ein Gebäude hat der Wakiga nicht. Material und eine Heizung zum kurzen Aufwärmen befinden sich in Bauwagen. Am Morgen wird gemeinsam entscheiden, zu welchem der rund 15 Plätze im Wald es geht. Die Kleinen spielen nur mit Naturmaterialien und lernen die Natur und den richtigen Umgang mit ihr kennen. „Wir Eltern sind begeistert, denn unsere Kinder sind sehr ausgeglichen und nur selten krank, weil das Immunsystem gestärkt wird“, so die Vorsitzende. Und die Kleinen wollen keinen Tag im Wald missen. Das Team von Umweltpädagogen arbeitet eng mit einem Förster zusammen.
Bewegungs-Kita
In der EJF Kita „Schwanenspiegel“ startet der Tag für die Kinder bewegt in der Turnhalle. Die Einrichtung bietet den Kindern sowohl drinnen als auch auf dem großen Außengelände täglich viele Bewegungsangebote. „Das Thema Bewegung steht in allen Düsseldorfer EJF-Kitas im Fokus. Die Kinder lernen dabei sich und ihren Körper besser kennen. Sie erlangen mehr Selbstvertrauen und Sicherheit. Das soziale Miteinander und die Kommunikation werden gefördert“, so Kita-Leiterin Martina Grünewald.. Der „Schwanenspiegel“ ist vom Landessportbund NRW als „Anerkannter Bewegungskindergarten“ zertifiziert und kooperiert mit dem Stadtsportbund, einem Sportverein und auch der AOK. Kinder und Eltern sind begeistert von dem Konzept. Die einen, weil sie es lieben, sich auszutoben. Die anderen, weil sie voll berufstätig sind und oft die Zeit für aktive Freizeitgestaltung in der Woche fehlt.
Billinguale Kita
Die englische Sprache gehört für die Kinder der Villa Luna an der Aachener Straße zum Alltag. In jeder Gruppe gibt es einen englischsprachigen Mitarbeiter, der nur in dieser Sprache mit den Kindern spricht. Dieser Lernvorteil erfreut besonders die Eltern. „Wir denken, dass die Kinder auf die Bedürfnisse der Zukunft vorbereitet werden müssen und dazu gehört auch, Englisch zu lernen“, erklärt Kita-Leiter Sam Schroth das Konzept. Nicht alle Kinder sprechen die Sprache, wenn sie die Kita verlassen, aber sie verstehen kindgerechtes Englisch in der Regel, erklärt er.
Klima-Kita
Die Kinder interessieren sich sehr dafür, wie man unseren Planeten retten kann und saugen alles, was sie darüber erfahren, regelrecht auf. Das erlebt Kifo-Leiterin Katharina Micha jeden Tag. „Für die Generation mit der wir arbeiten, ist das das absolute Zukunftsthema“, sagt sie. Und daher lernen die Kids im Kinderforum e.V. Lörick, wo Lebensmittel herkommen, wie man sie verarbeitet und Reste kompostiert. Sie erforschen, wie man Strom alternativ herstellen kann, nehmen am Stadtradeln teil, trennen Abfall, sparen Strom und lassen sich vom Repair Café zeigen, wie man Dinge repariert.
Zur Seite stehen ihnen Kooperationspartner wie die Awista, die Stadtwerke und auch ein Bauernhof. Die Eltern geben Impulse, bringen sich mit ihrem Wissen ein.