Weniger neue Windräder in NRW ans Netz gegangen
Düsseldorf (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen werden nicht mehr so viele Windräder ans Stromnetz angeschlossen wie im vergangenen Jahr. Von Januar bis Ende Mai sind nach Zahlen des Landesverbands Erneuerbare Energien 65 neue Anlagen in Betrieb gegangen.
Von Januar bis Juni 2017 waren es dagegen 114 Anlagen. Der Verband spricht deshalb von einer „abgeschwächten Zubauleistung“. Der Trend werde sich auch im weiteren Jahresverlauf fortsetzen.
Für das gesamte Jahr 2018 erwartet der Verband, dass rund 400 Megawatt Windkraftleistung in Nordrhein-Westfalen hinzukommen. Das wäre mehr als eine Halbierung gegenüber 2017, als der Jahreszuwachs 867 Megawatt betrug. Insgesamt gab es am 31. Mai 2018 in NRW 3622 Windenergieanlagen. Sie haben eine Gesamtleistung von 5662 Megawatt. Das entspricht in etwa der Leistung von vier Kernkraftwerken.
Für den Rückgang gibt es nach LEE-Einschätzung vor allem zwei Gründe. Viele Projekte müssten wegen des wachsenden Preisdrucks umgeplant werden. Zudem werde gegen eine immer größere Zahl von bereits genehmigten Windenergieanlagen vor Gerichten geklagt. Dadurch werde der Bau zumindest verzögert. In Einzelfällen würden Bauvorhaben aber auch ganz aufgegeben.