Weniger Versuchstiere eingesetzt
Düsseldorf (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen haben Labore im vergangenen Jahr weniger Tiere für Tierversuche eingesetzt. 2017 seien etwa 458 000 Versuchstiere gemeldet worden, rund 12 000 weniger als im Vorjahr, teilte das Umweltministerium in Düsseldorf auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Die meisten Versuche wurden demnach an Mäusen, Fischen und Ratten gemacht. In etwa einem Viertel der Fälle sei „die Tötung der Tiere im Versuch Bestandteil des Untersuchungsdesigns“, berichtete das Ministerium. Tierversuche habe es unter anderem in der Grundlagenforschung, in Arzneimitteltests, zum Erkennen und Behandeln von Krankheiten oder zum Erkennen von Umweltgefährdungen gegeben.
„Wir schätzen, dass die Dunkelziffer der Versuchstiere um ein Vielfaches höher liegt als die offiziellen Zahlen“, sagte Gaby Neumann von der Organisation „Ärzte gegen Tierversuche“. „Genveränderte Tiere, die ein gewünschtes Gen nicht besitzen oder auf Vorrat gezüchtet werden, werden häufig getötet und erst gar nicht in Versuchen eingesetzt.“ Diese Tiere tauchten nicht in den Statistiken auf.
Kürzlich hatte das Kölner Verwaltungsgericht ein Verbot des Landes NRW bestätigt, wonach Studenten der Uni Bonn keine Standard-Tierversuche an Mäusen durchführen dürfen. Über die entsprechenden Versuche gebe es genügend Videomaterial, das zur Ausbildung der Studenten eingesetzt werden könne, urteilte das Gericht.