Kardinal Woelki verurteilt Ausschreitungen in Chemnitz

Köln (dpa/lnw) - Der Kölner Kardinal Rainer Woelki hat die rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz scharf verurteilt. „Ich finde es mehr als besorgniserregend, wie hier blanker Fremdenhass geschürt wird“, sagte der Chef des größten katholischen Bistums in Deutschland in einem Beitrag für das Kölner Domradio.

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Wenn Menschen nur auf Grund ihres Aussehens um ihr Leben fürchten müssten, müsse der Rechtsstaat mit all seiner Härte Recht und Ordnung wiederherstellen. Es sei auch nicht hinnehmbar, dass Polizisten angegriffen und Medienvertreter bedroht und angepöbelt würden.

Politiker, Verbände und Sicherheitsbehörden streiten seit Tagen über die Definition der Vorfälle in der sächsischen Stadt. Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen hatte die Echtheit eines Videos von einem Übergriff bei den rechtsextremen Protesten nach dem Totschlag von Chemnitz bezweifelt. Er trat damit eine heftige Debatte los. Berichte über „rechtsextremistische Hetzjagden“ in der Stadt sehe er mit „Skepsis“, sagte Maaßen der „Bild“-Zeitung. Er widersprach damit auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Regierungssprecher Steffen Seibert - beide hatten von „Hetzjagden“ in Chemnitz gesprochen.

Woelki attackierte auch die AfD. Wer durch menschenverachtende Propaganda und rechtslastige Sprüche Stimmung mache, der sei Mittäter „und auf gar keinen Fall eine Alternative für Deutschland“, sagte der Kardinal.