Vorhersage Wetter: Auf kurze Verschnaufpause folgt Hitze im August

Wolken und Gewitter bringen zur Wochenmitte eine kurze Abkühlung nach NRW. Dann sollen die Temperaturen aber wieder steigen. Der Juli war im Vergleich extrem.

Nach den Vorhersagen soll es am Mittwoch eine Pause von der drückenden Hitze geben.

Foto: Jana Bauch

Offenbach/Essen. Nach Tagen der Hitze steht Nordrhein-Westfalen am Mittwoch eine Mini-Verschnaufpause mit Temperaturen unter 30 Grad bevor. Landesweit sei mit bewölktem Himmel zu rechnen, sagte Ines Wiegand, Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes in Essen. Auch Schauer, Niederschläge und Gewitter sehen die Wetterexperten voraus - wo genau, sei aber sehr schwer zu prognostizieren. Gewitter und starker Regen seien in der Südosthälfte des Landes wahrscheinlicher als im Rest NRWs.

„Nach der Hitze und Trockenheit der vergangenen Woche ist das aber auf jeden Fall nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Wiegand. Der Juli war einer vorläufigen Bilanz zufolge deutlich trockener und heißer als gewöhnlich. Vier Grad mehr als normal haben die Thermometer des Deutschen Wetterdienstes in NRW gezeigt. Auch sei im Mittel nur 30 Prozent des Regens gefallen, der in einem durchschnittlichen Juli vom Himmel falle, sagte Wiegand. Von Donnerstag bis mindestens Anfang nächster Woche sei auch kein zusätzlicher Regen in Sicht.

Auf Feldern, in Wäldern und in Gewässern in Nordrhein-Westfalen sorgt die anhaltende Hitze für Probleme. So pumpt die freiwillige Feuerwehr in Bochum seit mehreren Tagen Frischwasser in Teiche, damit die Fische nicht durch zu hohe Temperaturen und Sauerstoffmangel eingehen. Ein Fischsterben lasse sich auch durch die Einsätze nicht immer vermeiden, hieß es bei der Bochumer Feuerwehr.

Mehr als drei Millionen Liter Wasser würden derzeit täglich umgewälzt, berichtete ein Sprecher. Wie in vielen anderen Kommunen unterstütze die Feuerwehr auch weiterhin die Stadt beim Bewässern von Straßenbäumen. „Zusammen mit unseren Löscheinsätzen ist das durchaus eine Herausforderung derzeit“, sagte der Feuerwehrsprecher.

Beschwichtigende Worte kommen von Kraftwerksbetreibern und Wasserwirtschaft. So drohe Deutschland kein Wassermangel, sagte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft am Dienstag der „Rheinischen Post“. „Wegen der regenreichen Winter- und Frühjahrsmonate liegen die Grundwasserstände zumeist auf einem guten Niveau, auch die Trinkwasser-Talsperren sind gut gefüllt“, so Weyand.

Die Bezirksregierungen widersprachen zudem Befürchtungen von Naturschützern, durch die Einleitung von Kühlwasser von Kraftwerken könnten die Flüsse in NRW zu heiß für Tiere und Pflanzen werden. Bislang gebe es keine Hinweise, dass der Grenzwert von 28 Grad überschritten werden könnte. Die Kraftwerksbetreiber müssten dies den Aufsichtsbehörden unverzüglich mitteilen.

Werte in der Nähe des Grenzwerts wurden allerdings nach Angaben der Bezirksregierung Arnsberg beim Steag-Kraftwerk in Lünen gemessen. Dort sei in der Lippe im Bereich der Kraftwerkseinleitungen ein Durchschnittswert von 27,3 Grad gemessen worden. „Wir hoffen, dass es bei diesen Werten bleibt“, sagte ein Sprecher.

Auch die Binnenschiffer beruhigen: Die niedrigen Wasserstände, zu denen es nahezu jedes Jahr im Sommer komme, würden die Versorgung der Industrie nicht beeinträchtigen. Allerdings könnten die Schiffe derzeit nicht mehr so viel Ladung transportieren. Werden sie zu schwer haben sie zu viel Tiefgang und können sich festfahren. „Auch am Rhein - die mit Abstand wichtigste Wasserstraße im Bundesgebiet - können Binnenschiffe je nach Fahrtstrecke teilweise nur noch die Hälfte oder noch weniger der normalen Ladung transportieren“, teilte der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt am Dienstag mit. dpa