Kreis war vorbereitet – Inzidenz bei 75,59 Wieder Fehler bei Terminvergabe

EN-Kreis. · Es ist schon wieder passiert: Der 15-Uhr-Termin am Samstag im Impfzentrum des Kreises ist über das Buchungssystem der Kassenärztlichen Vereinigung um ein Vielfaches zu oft vergeben worden, meldet der Kreis Ennepe-Ruhr.

Statt der geplanten drei Bürger seien 31 zur selben Uhrzeit nach Ennepetal gekommen. Dennoch sei es dem Team des Impfzentrums gelungen, alle Senioren vor Ort mit Impfstoff zu versorgen und lange Wartezeiten zu vermeiden.

„Wir haben befürchtet, dass sich das Problem wiederholt“, sagt Krisenstableiter Michael Schäfer mit Blick auf vergangenen Sonntag, als 60 Senioren zum Impfzentrum gekommen waren, die glaubten, einen Termin zu haben, aber nicht auf der Liste standen. Weil für sie kein Impfstoff vorhanden war, mussten sie zunächst unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt werden.

Kreis hat kleine Impfstoffreserve aufbauen können

„Da die für die Terminvergabe zuständige Kassenärztliche Vereinigung nicht ausschließen konnte, dass es weitere fehlerhafte Buchungen im System gibt, haben wir uns bestmöglich darauf vorbereitet. Ohne zu wissen, ob und wann so etwas wieder passieren würde“, sagt Schäfer.

Bürgern mit Impftermin ist es nun möglich, diesen im Vorfeld per Anruf beim Bürgertelefon des Kreises prüfen zu lassen. Den Mitarbeitern liegen Listen mit den tatsächlich gebuchten Terminen vor. Per Abgleich können sie Anrufer darüber informieren, ob diese einen echten Termin gebucht haben oder nicht. Das Bürgertelefon ist täglich von 8 bis 18 Uhr unter der Rufnummer 02333/403 1449 erreichbar.

In Absprache mit dem Land sei es dem Kreis zudem gelungen, für solche Fälle eine geringe Impfstoffreserve aufzubauen.

„Durch die kurzfristige Inbetriebnahme zwei zusätzlicher Impfstraßen ist es dem Team vor Ort gelungen, alle Senioren, bei deren Terminbuchung etwas schiefgelaufen war, zügig mit den Impfdosen aus der Reserve zu impfen. Und zwar ohne den regulären Impfbetrieb dadurch in Verzug zu bringen“, lobt Schäfer alle Beteiligten von DRK, medizinischem Personal, Sicherheitsdienst und der Kreisverwaltung. Nichtsdestotrotz sei es „mehr als ärgerlich“, dass die fehlerhafte Terminvergabe viele Senioren verunsichere und zu unnötigen Belastungen vor Ort geführt habe.

Im Kreis gibt es 8723 bestätigte Corona-Fälle (Sonntag, 21. Februar), von diesen sind aktuell 635 infiziert, 7817 gelten als genesen. Die Zahl der Infektionen ist innerhalb der letzten 24 Stunden um 49 gestiegen, in den 24 Stunden zuvor um 37. Bei bislang 47 Proben ist eine Virusvariante nachgewiesen worden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner, liegt im Kreisgebiet bei 75,59 (Vortag 62,01).

In den Krankenhäusern sind derzeit 62 Patienten mit einer Corona-Infektion in stationärer Behandlung. sieben von ihnen werden intensivmedizinisch betreut, vier beatmet.