Wirtschaft Zahl der Arbeitslosen in NRW sinkt weiter

Düsseldorf · Der Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt hielt im bevölkerungsreichsten Bundesland auch im Oktober an. Doch auf dem Ausbildungsmarkt hinterließ die Corona-Pandemie weiterhin sichtbare Spuren.

Die Zahl der Arbeitslosen in NRW sinkt weiter.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Trotz Corona: Die Zahl der Arbeitslosen ist in Nordrhein-Westfalen auch im Oktober weiter gesunken. Insgesamt zählte die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit im bevölkerungsreichsten Bundesland knapp 672 000 Arbeitslose, 2,4 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank damit von 7,0 auf 6,9 Prozent. Auf dem Ausbildungsmarkt hinterließ die Pandemie allerdings weiter deutlich sichtbare Spuren.

„Die Aufholprozesse am Arbeitsmarkt gehen erfolgreich weiter“, betonte der Chef der Regionaldirektion NRW Torsten Withake am Donnerstag in Düsseldorf. „Seit März geht die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen stetig zurück.“ Die Herbstbelebung sei in diesem sogar etwas stärker ausgefallen als in den Vorjahren. Besonders stark ging die Jugendarbeitslosigkeit zurück. Sie liegt derzeit Withake zufolge auf einem der niedrigsten Stände der vergangenen zehn Jahre.

Weniger gut verlief die Entwicklung dagegen bei den Langzeitarbeitslosen. Ihre Zahl lag mit gut 325 000 um fast 10 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dies war der höchste Oktoberwert sei 2014, wie die Arbeitsagentur berichtete. Stichtag der Erhebung für die Arbeitsmarktdaten war der 12. Oktober.

Auf dem Ausbildungsmarkt in NRW hinterließ die Corona-Pandemie allerdings auch in diesem Jahr deutliche Spuren. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen lag 2021 mit knapp 107 000 um 11 Prozent niedriger als im Vorkrisenjahr 2019. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ging im selben Zeitraum sogar um 16,3 Prozent auf knapp 108 000 zurück.

Vor allem Bewerberinnen und Bewerber mit höherwertigen Schulabschlüssen hätten sich im aktuellen Ausbildungsjahr seltener bei den Agenturen für Arbeit gemeldet als in den Vorjahren, berichtete Withake. Dagegen sei die Zahl der Ausbildungsinteressierten mit Hauptschulabschluss nur gering gesunken.

Insgesamt zog Withake trotz der rückläufigen Zahlen eine positive Bilanz. „Das System der dualen Ausbildung hat sich auch in der Krise bewährt“, betonte er. Die Unternehmen investierten trotz wirtschaftlich unsicherer Zeiten in Ausbildung. Nach dem Corona-Knick sei mittlerweile eine Aufhellung auf dem Ausbildungsmarkt erkennbar. In den Sommermonaten habe der Ausbildungsmarkt wieder an Dynamik gewonnen. Ein spürbarer Aufholeffekt habe eingesetzt. „Die Chancen für alle, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, stehen nicht schlecht.“

(dpa)