Stadtradeln 2018 Rund 1000 Wuppertaler radeln mit
Wuppertla · Bundesweite Aktion Stadtradeln läuft nur noch eine Woche. Die Stadt ist bislang zufrieden.
Wuppertal fährt Rad, in diesen Wochen noch mehr als sonst. Denn Wuppertal nimmt an der bundesweiten Aktion „Stadtradeln“ teil, bei der es darum geht, Kilometer zu sammeln – für sein Team und für die Stadt. Auf der zugehörigen Internetseite haben 1013 Wuppertaler Radfahrer ihre Teilnahme dokumentiert.
Am 2. September hat die Aktion in Wuppertal begonnen, noch bis kommenden Samstag dauert sie an. „Es läuft wirklich supertoll“, stellt Susanne Varnhorst fest, die bei der Stadt die Teilnahme an der Aktion betreut. „Es ist das erste Mal, dass Wuppertal teilnimmt und dafür sind die Zahlen sehr gut“, sagt sie. 158 Teams unterschiedlicher Größe seien angemeldet und 20 „Parlamentarier“, also Mitglieder des Stadtrats.
Der Wettbewerb wird ausgerichtet vom „Klima-Bündnis“, einem Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen zum Schutz des Weltklimas, und findet in diesem Jahr zum elften Mal statt. Die Aktion soll Menschen motivieren aufs Rad umzusteigen und damit zum Klimaschutz beizutragen. Städte und Gemeinden wählen einen Zeitraum von 21 Tagen zwischen Mai und September, in dem sie mitmachen und in dem die Teilnehmer ihre geradelten Kilometer dokumentieren. Teilnehmer und Teams werden auf Stadtebene ausgezeichnet, auf Bundesebene gibt es Preise in verschiedenen Kategorien für Kommunen.
Die Zahl von mehr als 1000 Teilnehmern in Wuppertal „ist schon ein deutliches Signal“, findet Susanne Varnhorst. „Sie zeigt: Wir sind viele.“ Das zeige sich auch bei der Verschiedenheit der teilnehmenden Gruppen. Die reicht von Einzelpersonen über Familien, Interessengruppen, Teams aus Wohnquartieren oder Schulen, Teams aus Firmen oder Institutionen, auch aus der Stadtverwaltung, bis zum offenen Team Wuppertal, dem sich jeder anschließen kann. Auch das WZ-Team „Radelnde Reporter_innen“ ist dabei.
155 663 Kilometer wurden bislang von Wuppertalern erradelt
Bisher haben sie 155 663 Kilometer (Stand Sonntag 14 Uhr) erradelt, damit mehr als 22 Tonnen Kohlendioxid vermieden – so viel wäre produziert worden, hätten die Teilnehmer für die Wege jeweils ein Auto benutzt. Umgerechnet auf Kilometer pro Einwohner der Stadt liegt Wuppertal damit auf Platz 728 von 884 Teilnehmern – da ist noch Luft nach oben.
Klaus Lang vom ADFC ist aber zufrieden, dass Wuppertal an der Aktion teilnimmt: „Für den ersten Aufschlag funktioniert es gut.“ Er ist sich sicher, dass beim nächsten Mal noch mehr mitmachen werden. Und er stellt fest, dass bei den Touren, die der ADFC anbietet, deutlich mehr Menschen als sonst mitfahren: „Das sind überraschend viele, das hat sich fast verdoppelt.“
Denn auch das gehört zum „Stadtradeln“: „Wir haben eigentlich fast jeden Tag eine Tour“, sagt Susanne Varnhorst. Manchmal sind es auch mehrere Angebote pro Tag. Diese werden organisiert von der Stadt, dem ADFC, der IG Fahrradstadt und anderen Organisationen. Auch Stammtische zum Thema Fahrrad oder Fahrradbörsen sind Teil des Programms.
Christoph Grothe von der IG Fahrradstadt merkt, dass Radfahren in der Stadt aktuell ein Thema ist: „Ich werde derzeit öfter angesprochen auf typische Fragen wie die Freigabe der Busspuren für Radfahrer.“ Er ist überzeugt, dass das Radfahren im Alltag normaler wird. „Wir haben jetzt seit vier Jahren die Trasse, jetzt versuchen es die Menschen auch in der Stadt.“ So manch einer werde durch eine solche Aktion angestoßen, den Weg zum Bäcker mal mit dem Rad zu machen und merke dann, dass das geht. Er hofft natürlich auch, dass Forderungen nach Verbesserungen für Radfahrer mehr Gewicht bekommen, wenn mehr Leute die Schwierigkeiten am eigenen Leib erfahren.
Solche Probleme können auch über die Internetseite der Aktion an die Stadt gemeldet werden. Mit etwas Verzögerung wegen Abstimmungsbedarf bei der Stadt ist diese Funktion jetzt auch für Wuppertal freigeschaltet. Noch sind dort nur einzelne Anmerkungen eingetragen.