Autobahn 46 A46: „Die Auffahrt ist halsbrecherisch kurz“

Straßen NRW hat die Auffahrt auf die A 46 in Barmen wegen Arbeiten verkürzt. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen.

Jeden Morgen fährt Gerhild Gössing mit einem mulmigen Gefühl in Barmen auf die A 46 Richtung Düsseldorf. Denn die Autobahnauffahrt ist seit Einrichtung der Baustelle dort im April „halsbrecherisch kurz“, wie Gössing kritisiert.

Außerdem verbiete eine durchgezogene Linie den Autofahrern auf der rechten Spur, den Auffahrenden durch einen Spurwechsel Platz zu machen. „Das ist je nach Verkehrslage wirklich ein gefährliches Manöver, dort auf die Autobahn zu kommen“, so Gössing. „Man freut sich jedes Mal, wenn jemand einen dort reingelassen hat.“

Und die ein oder andere gefährliche Situation hat sie dort auch schon erlebt, zum Beispiel eine Frau, die mit ihrem Wagen am Ende des Beschleunigungsstreifens in den Bereich hinter den Warnbarken fahren musste und von dort versuchte, auf die Fahrstreifen zu kommen. „Der Gipfel ist aber, dass dort absolut gar nichts passiert. Es ist auch nicht der Hauch einer baulichen Tätigkeit zu erkennen“, ergänzt Gössing ihre Kritik an der Baustellensituation.

Die Gestaltung der Autobahnauffahrt während der Baustelle habe Straßen NRW gemeinsam mit der Bezirksregierung und der Autobahnpolizei so festgelegt, sagt Alois Höltgen, Projektleiter bei Straßen NRW.

Dabei gebe es natürlich Vorgaben, die einzuhalten seien. Der Beschleunigungsstreifen müsse zum Beispiel mindestens 70 bis 75 Meter lang sein. „Wenn möglich, wird der natürlich länger eingerichtet“, sagt Höltgen. Doch in diesem Fall habe man Platz für verschiedene Baustellentätigkeiten lassen müssen.

Eine zu lange Beschleunigungsspur ermögliche den auffahrenden Autofahrern zudem ein zu hohes Tempo, was ebenfalls für Gefahr sorgen könne, so Höltgen. Die durchgezogene Linie zwischen Fahrstreifen auf der Autobahn habe man an der Auffahrt Barmen bewusst so gewählt. „So lassen wir nicht zu, dass Autofahrer von links nach rechts wechseln“, erklärt Höltgen.

Dass man keine Bautätigkeiten sehe könne, liege daran, dass im Bereich Barmen vor allem an der Verstärkung der maroden Winchenbachbrücke gearbeitet werde. Diese Arbeiten fänden vor allem im Hohlkasten der Brücke statt. „Für den Autofahrer, der dort nur kurz vorbeifährt und nur einen kurzen Abschnitt der Baustelle sieht, ist es nicht erkennbar, dass dort gearbeitet wird“, sagt Höltgen.

Allerdings hätten sich die Arbeiten auch etwas verzögert, weil die Arbeiter wegen der hohen Temperaturen nicht so schnell wie sonst gewesen seien und vor allem, weil die Ortung der Stahlträger innerhalb der Spannbetonbrücke mehr Zeit als geplant beansprucht habe.

Doch in zwei bis drei Wochen soll der nächste Bauabschnitt eingeläutet werden: Dann würden die Fahrspuren nach außen verlegt werden, damit die Brücke im Bereich des Mittelstreifens verstärkt werden könne. „Da werden wir dann auch schneller sein, weil die Probleme mit den Stahlträgern schon gelöst sind“, sagt Höltgen.

Insgesamt bewertet Alois Höltgen die Autobahnauffahrt der A 46 in Barmen auch während der Baustellenzeit als „übersichtlich“: „Man kann dort moderat auffahren und sich dann gut einfädeln“, so Höltgen.