Wuppertal A46-Umbau startet: Autofahrern droht 10 Jahre Baustellen-Chaos
Rund 150 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren auf der A46 zwischen dem Sonnborner Kreuz und dem Kreuz Nord verbaut. Eine Mammutaufgabe - die auch Pendlern Geduld abverlangen wird.
Wuppertal. Noch in diesem Jahr will die Landesbehörde Straßen NRW mit der Sanierung von Brücken und Galerien auf der A 46 zwischen dem Kreuz Nord und dem Sonnborner Kreuz beginnen. Eine Mammutaufgabe, denn alle Brücken auf diesem Abschnitt müssen entweder verstärkt oder komplett ersetzt werden. Die Autofahrer werden sich für die kommenden zehn Jahre auf Dauerbaustellen einstellen müssen. Im ersten Bauabschnitt wird die Brücke Uellendahler Straße komplett erneuert, die Galerie Hansastraße muss sicherheitstechnisch auf den gesetzlich vorgeschriebenen Stand gebracht werden.
In den vergangenen Monaten hatte Straßen NRW mit Rücksicht auf die Wuppertaler, die bis Anfang Juli die Sperrung der B 7 verkraften und in den vergangenen sechs Wochen ohne Anschluss an die Bahn auskommen mussten, die Bauarbeiten zeitlich nach hinten verschoben. Doch die Schonzeit ist nun vorbei.
„Es ist kein Geheimnis, dass im ganzen Land zahlreiche Autobahnbrücken komplett ersetzt werden müssen. Die Brücke über die Uellendahler Straße wird nicht von einem zum anderen Tag einstürzen, aber unsere Berechnungen haben ergeben, dass sie nicht für die künftigen Belastungen ausgelegt ist“, sagt Mario Korte, Abteilungsleiter Straßenbau beim Landesbetrieb. Der Anfang wird mit dem Ersatzneubau der Brücke Uellendahler Straße gemacht. Parallel dazu laufen die Arbeiten in der Galerie Hansastraße und an der Brücke Wüstenhofer Straße. Korte kündigte „vorbereitende Arbeiten ab dem Spätherbst“ an. Einen genauen Termin kann er noch nicht nennen, da das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren noch nicht vollständig abgeschlossen ist.
Der Umbau des Autobahnkreuzes Wuppertal Nord steht in den kommenden Jahren ebenfalls auf dem Plan. Nach dem Zeitplan von Straßen NRW ist die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für 2018 vorgesehen, ein Baubeginn wäre demnach 2021 möglich. 40,2 Millionen Euro soll es kosten, die rund 30 Auf- und Abfahren im Autobahnkreuz Wuppertal-Nord in den Fahrbeziehungen der A 46, A 1, A 43 und der Landstraße 551 neu und besser zu verknüpfen.
Die Baustellen auf der A 46 sollen nicht eine nach der anderen abgearbeitet werden, sondern sie werden zum Teil gleichzeitig in Angriff genommen. „Ziel ist es, möglichst vier Fahrstreifen offen zu halten, aber ohne Beeinträchtigungen für die Autofahrer wird es sicher nicht abgehen“, sagt Mario Korte. „Die A 46 ist für 60 000 bis 65 000 Fahrzeuge ausgelegt, aktuell sind es aber 90 000“, sagt Alois Höltgen von Straßen NRW. Insgesamt rechnet Mario Korte für die Strecke zwischen Sonnborner Kreuz und Wuppertal Nord mit Kosten von rund 150 Millionen Euro.
Ein Sonderfall sind die Galerien Hansastraße und Sternenberg. „Die Galerien sind zwar an einer Seite offen, sie müssen aber betriebstechnisch und sicherheitstechnisch wie Tunnel behandelt werden“, sagt Korte. 2004 wurde die 577 Meter lange Galerie Hansastraße in Betrieb genommen. Verschärfte Sicherheitsbestimmungen sehen eine permanente Beleuchtung und eine bessere Kennzeichnung der Fluchtwege vor. Alle Baumaßnahmen von Straßen NRW würden weiterhin mit der Stadt und der Bahn abgesprochen, verspricht Korte.
Der Stadt bleibt die Zuschauerrolle. Als „Katastrophe für Wuppertal, die leider unvermeidlich ist“, lautete der Kommentar von Verkehrsdezernent Frank Meyer gegenüber der WZ, als das Ausmaß der Arbeiten an Brücken und Galerien bekannt wurde.