Gesellschaft „Gewalt an Frauen ist älter und tödlicher als Covid-19“
Aktion zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auf dem Neumarkt.
Ein Plakat fasst es zusammen: „Gewalt an Frauen ist älter und tödlicher als Covid 19.“ Im Hintergrund wird das Elberfelder Verwaltungsgebäude angestrahlt und leuchtet weit sichtbar in der Farbe Orange. Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen nahmen auch Wuppertaler Verbände und Organisationen an der Aktion „Orange your City“ teil. Vor dem Jubiläumsbrunnen auf dem Neumarkt wurden Plakate entrollt und Banner hochgehalten, Corona bedingt in reduzierter Zahl.
Dazu aufgerufen hatte unter anderem der Frauenverband Courage. Gaby Koch erklärt: „Es ist uns wichtig, die unterschiedlichen Formen der Gewalt an Frauen zu thematisieren, körperliche und seelische, den Sexismus in Werbung und Sprachgebrauch, zum Beispiel der Ausdruck Beziehungsdrama statt Frauenmord.“ Das Schweigen brechen und die Stimme erheben gegen Unterdrückung und Erniedrigung, Mobbing, Vergewaltigung oder Diskriminierung. Die Liste der Gewalttaten gegen Frauen ist lang und geht bis zu Mord.
Unter dem Namen „Karawane“ haben sich Migrantenfrauen zusammengeschlossen, die auf die besondere Situation der Flüchtlingsfrauen hinweisen. Der „Bund Sozialistischer Frauen“ setzt sich dafür ein, dass die Istanbuler Konvention von 2011 umgesetzt und das Strafrecht ausgeübt wird und auch die Türkei sich dem nicht entzieht. „Wir kämpfen für unser Recht auf Leben.“ Frauenverachtende Traditionen und politische Unterdrückung stehen dem bisher im Weg, fordern Solidaritätsbekundungen.
Auf dem Boden liegt ein buntes Plakat, Frauen verjagen einen fliehenden Erdogan. „Das Ende des Diktators liegt in Händen der Frauen“, ist zu lesen. Kurdische Musik erklingt, eine Sprecherin redet von weltweit steigender Gewalt gerade jetzt in Zeiten der Pandemie und gerade in patriarchalisch und faschistisch geprägten Ländern.
Koch weist auf den Ursprung des Welttages gegen Gewalt, der seit 1981 stattfindet. Anlass dafür war der Fall der Schwestern Mirabal. Sie wurden 1960 in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt und ermordet. 2001 ließ die Frauenrechtsorganisation Terre de Femmes zum ersten Mal die Fahnen wehen.
Auf dem Boden sitzt eine junge Mutter mit Kind. Sie trägt ein selbstgemaltes Schild mit der bunten Aufschrift „ Nein heißt Nein. Nur Ja heißt Ja“. „Es ist höchste Zeit für eine friedliche Gesellschaft mit dem Recht für Frauen auf das, was ihnen zusteht“, fordert die nächste Rednerin. Zur Situation in Polen mit dem Verschärfung des Paragraphen wird gesprochen und eine weitere Mitstreiterin möchte das Motto mit der Vision für ein gleichberechtigtes Leben ohne Unterdrückung und Gewalt ergänzen.