Alfred Lobers: Der Herr der Zahlen geht in den Ruhestand
Kämmereileiter Alfred Lobers wurde am Freitag mit Witz und Charme verabschiedet.
Wuppertal. Eigentlich sind Finanzen eine recht trockene Angelegenheit — am Freitag war davon jedoch wenig zu merken. Mit großem Bahnhof wurde der langjährige Leiter der Wuppertaler Stadtkämmerei, Alfred Lobers, in den Ruhestand verabschiedet.
Etwa 200 städtische Mitarbeiter waren zu der Feier gekommen, um Lobers Adieu zu sagen. Kein Wunder: Er war 50 Jahre bei der Stadt beschäftigt. Oberbürgermeister Peter Jung lobte den Scheidenden als „herausragenden Kollegen und Mitarbeiter“, und erinnerte an seine beispielgebende Laufbahn. Lobers hatte bei der Stadt als „Verwaltungslehrling“ angefangen und arbeitete sich zum Spitzenbeamten hoch. Aus seinem eigenen (immer gut gefüllten) Weinkeller hatte Jung eine Flasche Wein mitgebracht, ein sympathisches Geschenk.
Kämmerer Johannes Slawig stellte klar: „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Sie nicht mehr da sind“. In all den Jahren hätten sie gemeinsam die Höhen und Tiefen der Wuppertaler Finanzpolitik erlebt und auch mitgestaltet. Slawig und Lobers arbeiteten 15 Jahre zusammen. Das sind mehr als 3000 Arbeitstage, wie der Kämmerer seinem Kämmereileiter mit auf den Weg gab. Wehmut? „Ja, ich bin sogar sehr wehmütig“, sagte Slawig am Rande der Veranstaltung.
Lobers selbst war ob des vielen Lobes ebenfalls gerührt. Der gebürtige Bayer erwies sich dann als Lokalpatriot: „Ich habe schlicht und ergreifend gerne in dieser Stadt gearbeitet“, sagte er und fügte an: „Wuppertal ist eine schöne Stadt, ich habe hier meine Heimat gefunden.“
Die Kollegen schenkten ihm neben einem Original-Haushaltsplan von 1963 einen Generalanzeiger von 1963, dem Jahr, in dem er seine Lehre begann.