Arge-Kunde (39) bestreitet lukrative Geschäfte im Internet

Wuppertaler wegen Steuerhinterziehung und Betrugs angeklagt.

Wuppertal. Steuerhinterziehung, Betrug und Verstoß gegen das Markengesetz: Einer langen Liste von Vorwürfen sieht sich ein 39 Jahre alter Wuppertaler vor dem Amtsgericht gegenüber. In dieser Woche begann der Prozess und wurde prompt vertagt. Bislang ist nur klar: Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. Die dürften für Gesprächsstoff sorgen.

Laut Anklage soll der Wuppertaler zwischen 2007 und 2009 als Bezieher von Leistungen der Arge in „erheblichem Umfang“ auf dem Internet-Auktionsportal Ebay mit Bekleidungsartikeln gehandelt haben. Um diese Einkünfte zu verheimlichen, soll er die Verkäufe über Konten auf Namen Dritter, die er ohne deren Wissen eingerichtet hatte, abgewickelt haben.

Die Staatsanwaltschaft hat ausgerechnet, dass der Angeklagte im Jahr 2008 im Internet einen Umsatz von 23.578 Euro und dabei einen Gewinn von satten 17.684 Euro erzielt hat. Der Haken daran: Der Wuppertaler blieb laut Anklage die fällige Einkommenssteuer in Höhe von rund 2000 Euro schuldig. Gleichzeitig soll er aber bis Ende Februar 2009 exakt 9832 Euro von der Arge bekommen haben — laut Staatsanwaltschaft zu Unrecht. Er hätte die Einkünfte angeben müssen. Das hätte allerdings zur Folge gehabt, dass er kein Arge-Geld mehr bekommen hätte.

Beim Handel im Internet soll er auch noch geschummelt haben: Laut Anklage hat er an seine Kunden wissentlich minderwertige Fälschungen aus dem Ausland als original „Tommy Hilfiger“ Polohemden verkauft.

Der Wuppertaler soll unter anderem wegen Schwarzfahrens, Hehlerei und Fahren ohne Fahrerlaubnis vorbestraft sein. Der Prozess wird in der kommenden Woche fortgesetzt. Geplant ist die Vernehmung von Zeugen. spa