Auch die Kleiderhalle zieht bald um

Von den zahlreichen Spenden für Flüchtlinge profitieren auch andere Einrichtungen.

Foto: Willkommen in Cronenberg

Küllenhahn. Die Flüchtlinge, die in der Sporthalle am Schulzentrum Süd untergebracht waren, sind am Montag bereits in ihre neue Unterkunft an der Hastener Straße umgezogen.

Foto: Willkommen in Cronenberg

Auch die Kleiderhalle an der Küllenhahner Straße, in der Kleidung, Spielzeug und Hygieneartikel, verteilt werden, steht vor einem Umzug. Derzeit packen die Helfer Kisten. Wohin es genau geht, steht noch nicht fest.

Die Kleiderhalle wird betrieben vom „Dörper Bündnis für Flüchtlinge“, das sich das Motto „Willkommen in Cronenberg“ gegeben hat. Das Bündnis gründete sich einen Tag, nachdem 303 Menschen im Sportzentrum Süd ankamen, ihm gehören die ortsansässigen Kirchengemeinden sowie die Bürger- und Sportvereine in Küllenhahn und Cronenberg an. Die Hilfe organisiert ein Koordinatorenkreis, der sich regelmäßig trifft.

„Wichtig ist es, die Menschen nicht nur materiell zu unterstützen, sondern sie auch mit der deutschen Sprache vertraut zu machen“, sagt Thomas Orth, Sprecher des Bündnisses. Er freut sich, dass sie auch arabisch sprechende Helfer und Lehrer für Sprachkurse gefunden haben. „Viele Flüchtlinge aus Syrien sprechen auch Englisch. Und manches geht über Handzeichen.“ So bei der Ausgabe der Kleiderspenden, bei der die Flüchtlinge selbst tatkräftig mithelfen. „Es sind angenehme Menschen, die wenig davon halten, sich hier nur bedienen zu lassen. Und Zwistigkeiten, wie in den Medien öfter zu lesen ist, haben wir hier auf Küllenhahn noch nicht beobachtet.“

Quälender Untätigkeit vorzubeugen, ist eine der Aufgaben für die Sportvereine: „Wir nehmen sie mit zu Sportveranstaltungen, laden sie aber auch zur Trainingsteilname ein“, erklärt Orth. Drei Sozialarbeiter der Stadt und Mitarbeiter der Diakonie sind ständig vor Ort, führen auch Gespräche mit den teils traumatisierten Menschen.

Die Hilfsbereitschaft der Bürger für die Flüchtlinge beschert auch anderen Einrichtungen zusätzliche Spenden. Weil XL- und XXL-Kleidung den Flüchtlingen nicht passen, kann sich die Tafel über zusätzliche Kleidung freuen. „Sie holt regelmäßig nicht passende Kleidung ab“, berichtet Sylvia Seifert, Koordinatorin der Kleiderkammer.

Auch beim Spielzeug gibt es ungeeignete Spenden: Spiele, für die man die deutsche Anleitung verstehen muss, große Gegenstände, für die Flüchtlinge keinen Platz haben. Über die freut sich die Toys Company, ein Projekt, in dem Langzeitarbeitslose Spielzeug aufarbeiten und an soziale Einrichtungen geben.

Die Helfer in der Kleiderhalle räumen einen Teil der Spenden für die Flüchtlinge auf Paletten, „Damit wir sie nur noch in Lkw räumen müssen“, erklärt Sylvia Seifert. Sie nimmt an, dass demnächst eine Lagerhalle in der Nähe der Unterkunft an der Hastener Straße bezogen wird. „Wir rechnen in der nächsten Woche mit genauen Informationen“, so Sylvia Seifert. Zuvor gibt es am Sonntag, 12 bis 18 Uhr, noch ein Fest an der Kleiderhalle — als Dankeschön an alle Helfer.

Sobald der neue Standort der Kleiderhalle feststeht, wird er auf der Internetseite der Initiative veröffentlicht: