Wuppertal Ausstellung: Fotografien als Hilfe zur Selbsthilfe
Neue Ausstellung in der Sparkasse am Islandufer zeigt Werke von Suchtkranken.
City. Um die Erfahrungen von Suchtkranken geht es in der aktuellen Fotoausstellung in den Räumen der Stadtsparkasse Wuppertal am Islandufer. Noch bis Donnerstag, 30. März, werden auf Initiative der Beratungsstelle für Drogenprobleme insgesamt 12 Fotografien gezeigt, die Einblicke in die Lebenswelt dreier Wuppertaler bieten.
Die Arbeiten zeigen ungewohnte Perspektiven vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen der drogenkonsumierenden Menschen.
Bei dem Projekt geht es um Hoffnungen, Glück und die Suche nach individuellen Wünschen und Fantasien. Ina Rath, fachliche Leiterin der Drogenberatungsstelle, beschreibt das Ergebnis als langen Entwicklungsprozess, bei dem viele Entscheidungen getroffen werden mussten: „Gestartet ist das Projekt wie eine Selbsthilfegruppe, und daraus ist Kunst entstanden.“
Ziel der Beratungsstelle ist es, mit diesem Projekt die Entscheidungskompetenz der Teilnehmer zu stärken — auch in Bezug auf ihren Umgang mit Suchtmitteln. Sie sollen sich mitteilen können, das Thema Sucht und Drogen soll aus der gesellschaftlichen Tabuzone herausgeholt werden und Vorurteile gegenüber den Betroffenen abgebaut werden. So erklären es Peter Faller und Rolf Gerhards vom Blauen Kreuz. Keiner hätte jedoch mit so vielen Besuchern gerechnet. Fast 20 Personen sind am Montag zur Eröffnung gekommen, um die Werke auf sich wirken zu lassen.
Leon Oetken, einer der Künstler, sagt, dass ihm die kreative Beschäftigung viel Spaß gemacht habe. Teilnehmerin Andrea Weber teilt diese Ansicht: „Sehr positiv ist, dass die Beteiligten etwas anfangen und auch zu Ende bringen.“ Hilfe anzunehmen sei ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang: „Man lernt sich selbst neu kennen.“ Lothar Walk fand es vor allem gut, sich noch mal mit seiner Geschichte auseinandersetzen zu müssen und neue Kontakte zu knüpfen.