Verkehr Autofreier Laurentiusplatz: Verkehrsversuch in Wuppertal ist gestartet

Wuppertal · Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Bezirksbürgermeister Thomas Kring enthüllten am Samstagmittag die Schilder. Ein 85 Meter langer Abschnitt der Friedrich-Ebert-Straße darf für zunächst ein Jahr nicht mehr befahren werden.

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Bezirksbürgermeiser Thomas Kring enthüllten am Samstag die Schilder.

Foto: Stadt Wuppertal

Der Verkehrsversuch „Autofreier Laurentiusplatz“ ist gestartet: Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Grüne) und Bezirksbürgermeister Thomas Kring (SPD) haben am Samstagmittag die Schilder enthüllt. Damit ist ein gut 85 Meter langer Abschnitt der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Laurentius- und Auer Schulstraße für Autos und Lkw gesperrt, der Laurentiusplatz wird durch die Fußgängerzone nun praktisch größer. Ausnahmen von dem Durchfahrverbot gibt es nur für den Lieferverkehr und Fahrradfahrer. Der Test wird ersteinmal ein Jahr lang laufen. Parallel wird es dazu eine Bürgerbeteiligung geben.

Ein Piktogram wies bereits seit Ende der Woche auf die Neuregelung an der Friedrich-Ebert-Straße hin, aber erst mit den Schildern trat sie auch offiziell in Kraft. Verbunden mit der Sperrung des Straßenabschnitts ist auch eine Umkehrung von Einbahnstraßenregelungen rund um den Laurentiusplatz. Diese wurde bereits seit Donnerstag umgesetzt. Gerade am Anfang habe es da doch den ein oder anderen Autofahrer gegeben, der noch falsch abgebogen sei. Man hoffe, dass sich die neue Verkehrsführung schnell rumspreche. Das gelte auch für das Einfahrverbot in die Friedrich-Ebert-Straße.

Die Stadt setzt damit eine Entscheidung der Bezirksvertretung Elberfeld um. Der waren einige Diskussionen vorangegangen. Es gab unter anderem eine öffentliche Sprechstunde der am Laurentiusplatz und eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer. Während viele Bürger die Idee von Beginn an positiv sahen, hegen einige Händler immer noch Bedenken. Auch beim Voting der IHK gab es nur eine knappe Mehrheit für die Sperrung. Als Kompromiss hatten die Händler vorgeschlagen, die Durchfahrt für Autos nur nach 19 Uhr und an den Wochenenden zu verbieten. Die Politik sprach sich aber dagegen aus.

Noch offen war zunächst, wie lang der Test laufen soll. Darüber stimmte die BV im August separat ab. Bei einer Gegenstimme entschied sich das Gremium für ein Jahr. Das sei wichtig, um einen umfassenden Eindruck zu bekommen, hieß es. So sollen zum Beispiel die Erfahrungen, wie die Neuregelung bei Veranstaltungen wie etwa dem Mittelaltermarkt - wenn er denn stattfindet - in eine Bewertung des Verkehrsversuchs einfließen.

Im November startet dann die Bürgerbeteiligung unter dem Motto „Los geht´s“ mit einer Veranstaltung auf dem Laurentiusplatz. Zwei Befragungen im Januar und im Juni kommenden Jahres sollen die Erfahrungen mit der neuen Regelung klären, die Ergebnisse werden online veröffentlicht. An Ende des Probe-Jahres steht ein Abschlussveranstaltung und schließlich der Beschluss der Bezirksvertretung, ob der Verkehrsversuch beendet oder in eine dauerhafte Regelung umgewandelt wird.

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind bemerkte, dass das „Cruisen“ am Laurentiusplatz in den 80er Jahren einfach dazu gehört habe, heute aber nicht mehr zeitgemäß sei. Er begrüßte den Verkehrsversuch und betonte, dass der ein guter Schritt hin zu einer lebenswerten, attraktiven Innenstadt sei. Bezirksbürgermeister Thomas Kring fand, Elberfeld habe mit der Entscheidung Mut bewiesen. In einem Jahr werde Bilanz gezogen – dann habe die Bezirksvertretung eine gute Entscheidungsgrundlage.