„Versöhnliche Lösung“ Autozulieferer Schaeffler bleibt Wuppertal erhalten

Wuppertal · Allerdings: Am neuen Standort werden lediglich rund 25 Arbeitsplätze gesichert. Das Werk an der Mettmanner Straße soll zum Jahresende schließen.

Gute Nachricht: Der Autozulieferer bleibt in der Stadt.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Der Autozulieferer Schaeffler bleibt Wuppertal jetzt doch erhalten. Das teilte die Stadt jetzt mit. Die neu gegründete Gesellschaft Schaeffler Industrial Remanufacturing Services AG & Co. KG bereitet in Wuppertal Wälzlager aus unterschiedlichsten Anwendungsbereichen auf. Das soll künftig an der Konsumstraße in Wuppertal-Unterbarmen passieren. Der Schaeffler-Standort an der Mettmanner Straße wird zum Jahresende geschlossen.

An der Konsumstraße mietet das Unternehmen eine Halle mit rund 6300 Quadratmetern von der Geba-Gruppe, dem größten Gewerbeparkbetreiber in der Region. Der Vertrag mit einer mehrjährigen Laufzeit ist bereits unterschrieben.

Schon länger ist bekannt, dass Schaeffler die Produktion in Wuppertal einstellt. Im Frühjahr 2021 hatte die Geschäftsführung die Verlagerung von Arbeitsplätzen verkündet. Damit sah es so aus, als könnte der Name Schaeffler komplett aus Wuppertal verschwinden. Wie gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern im Rahmen des Interessenausgleichs für den Standort Wuppertal ausgehandelt, sollen jedoch weiterhin Mitarbeitende in Wuppertal tätig sein.

Diese Entwicklung ist für Oberbürgermeister Uwe Schneidewind daher eine versöhnliche Lösung. „Der Wegfall des großen Schaeffler-Werks ist äußerst schmerzlich für den Standort Wuppertal. Aber ich bin dankbar, dass das klare Kreislaufwirtschaftsprofil der Stadt es möglich gemacht hat, dass durch die Schaeffler Industrial Remanufacturing Services AG & Co. KG mindestens 25 Arbeitsplätze am Standort Wuppertal gesichert werden.“

Der Aufbereitung von Wälzlagern kommt laut Schaeffler eine zunehmend hohe Bedeutung zuteil, nicht nur aus rein wirtschaftlichen Gründen. „Die immer wichtiger werdenden Nachhaltigkeitsziele aller Unternehmen sind ein weiterer Grund, sich intensiv mit der Aufbereitung von Wälzlagern zu beschäftigen“, sagt Bastian Obensiek, seit März 2022 Leiter der Schaeffler Industrial Remanufacturing Services AG & Co. KG. Denn bei der Aufbereitung würden weniger Material und Energie benötigt, somit Ressourcen geschont, der CO2-Fußabdruck im Vergleich zu einer Neulagerfertigung um bis zu 95 Prozent gesenkt.

Einen großen Anteil am Verbleib von Schaeffler in Wuppertal hat laut Schneidewind die Geba-Gruppe, die sich der Standortsuche angenommen und kurzfristig eine passende Immobilie bereitgestellt hat. „Zu verdanken ist das dem großen Engagement der Familie Hagenkötter für die Stadt und den Standort Wuppertal. Dafür meinen ausdrücklichen Dank!“. Schon vor einigen Jahren konnte unter Mithilfe der Geba auch die Verwaltung der Firma Conmetall Meister GmbH in Wuppertal gehalten werden. „Die Geba-Gruppe ist als Projektentwickler und Gewerbeparkbetreiber ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort Wuppertal. Sie hat sich wiederholt als verlässlicher und agiler Partner für hiesige Unternehmen erwiesen“, so Eric Swehla, Vorstand der Wirtschaftsförderung Wuppertal. Die Geba betreibt rund 30 Gewerbeparks, davon allein 20 in Wuppertal.

(neuk)