B7 wird für neun Wochen gesperrt

Ab 5. September ist ein Teil der B7 nicht mehr befahrbar, da der Asphalt saniert wird. Wuppertals Politiker stellen die Notwendigkeit der Arbeiten infrage.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal/Mettmann. Gerade haben die Wuppertaler die Wiedereröffnung der B7 in Elberfeld gefeiert. Da lässt die Ankündigung von Straßen NRW bezüglich einer neuen B7-Vollsperrung erneut aufhorchen. Um Entwarnung zu geben: Die ab dem 5. September geplante Maßnahme liegt auf Mettmanner Stadtgebiet. Betroffen ist der Bereich vom Ortsausgang Wuppertal-Hahnenfurth in Richtung Mettmann bis Großdrinhausen kurz vor der Einfahrt zur Elberfelder Straße. Doch die umfangreichen Arbeiten werden Auswirkungen auf Wuppertal haben. Anwohner in den Bereichen Schöller und Hahnenfurth müssen im Zeitraum der Großbaustelle Umwege in Kauf nehmen. Geplant ist eine etwa neunwöchige Vollsperrung. Die Vohwinkeler CDU sieht das Vorhaben äußerst kritisch.

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„Angesichts des außerordentlich guten Zustandes des relativ neuen Fahrbahnbelags in unmittelbarer Verlängerung des außerordentlich schlechten Straßenzustands auf Wuppertaler Gebiet stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit zum jetzigen Zeitpunkt“, sagt CDU-Fraktionssprecher Moritz Iseke. Tatsächlich könnte der Unterschied bei der Fahrbahnqualität kaum größer sein. Während die Strecke vor dem Ortausgangsschild einem Flickenteppich gleicht, präsentiert sich die B7 ab Mettmann in einem Topzustand. Dass dieser Bereich erneuert wird, stößt bei den Vohwinkeler Christdemokraten auf Unverständnis.

Straßen NRW argumentiert dagegen, dass es bei der tiefer gelegenen Tragschicht Handlungsbedarf gebe. „Aufgrund von Untersuchungen und mit Blick auf den wachsenden Verkehr, besonders den Schwerlastverkehr, hat man sich entschlossen, die Fahrbahn und die Traglasten für die Zukunft fit zu machen“, sagt Gregor Hürter von der Regionalniederlassung Niederrhein. Dabei werde eine neue Asphaltschicht aufgebracht und eine Querneigungsverbesserung durchgeführt. „Gleichzeitig erzielen wir durch die Sanierung eine deutlich höhere Griffigkeit“, so Hürter.

Dass diese Luxusvariante nach Abschluss der Arbeiten in noch krasserem Gegensatz zur Schlaglochstrecke auf Wuppertaler Gebiet stehen wird, liege nicht im Ermessen des Landesbetriebs. Für die Unterhaltung der B7 in Wuppertal sei die Stadt zuständig. Hier verweist man auf die knappen Finanzmittel. „Die Straßenbaumaßnahmen müssen nach und nach abgearbeitet werden“, sagt Sprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. Im Moment sei eine Sanierung der B7 im Anschluss an die Mettmanner Maßnahme nicht geplant.

Für Ärger Autofahrern dürften auch die größeren Umwege ab September sorgen. Immerhin wird die offizielle Umleitung diesmal über Wülfrath ausgeschildert. Bei der letzten B7-Sperrung in Mettmann wurden Autofahrer noch nach Süden über Vohwinkel geleitet. An dieser Regelung gab es massive Kritik. Auch die Stadt beschwerte sich über eine mangelnde Abstimmung. Diesmal sei die Verkehrsführung laut Verwaltung aber abgesprochen worden. Die Anwohner befürchten dennoch, dass die Sperrung zu einem höheren Verkehrsaufkommen etwa in Schöller führt. „Viele ortskundige Autofahrer werden sich nicht an die offizielle Umleitung halten“, glaubt etwa der Hahnenfurther Wolfgang Steffens. Dies sei laut Straßen NRW allerdings nicht zu verhindern. Der Landesbetrieb hätte die Maßnahme gern auf die Sommerferien vorgezogen, musste aber Rücksicht auf die Bahnsperrung nehmen. Eine weitere Verschiebung sei durch die bereits erfolgte Vergabe der Gewerke nicht möglich. Auch zur Vollsperrung gebe es mit Rücksicht auf die Busse keine Alternative. Diese werden auch während der Sperrung durch das Baufeld fahren dürfen. Es wird jeweils nur halbseitig gearbeitet. Eine Sondergenehmigung soll es zudem für Rettungsfahrzeuge und direkte Anwohner geben.