Wuppertal Bayer-Stiftung: 300 000 Euro für die Junior Uni

Die Bayer-Stiftung finanziert mit ihrer Spende die Ausstattung von zwei Forschungslaboren für die jungen Studenten Am Brögel.

Wuppertal. Vor zehn Jahren wurde die Idee für die Junior Uni entwickelt. Seit acht Jahren forschen und lernen Studenten im Alter von vier bis 20 Jahren in Wuppertal an dieser europaweit einzigartigen außerschulischen Bildungseinrichtung. Nach dem Umzug in den Neubau Am Brögel vor drei Jahren hat die Junior Uni noch einmal richtig Fahrt aufgenommen und Standards gesetzt. Um die selbst gesetzten Standards mit 800 Kursen pro Jahr, 20 festen Team-Mitarbeitern und rund 150 aktiven Dozenten einzuhalten, benötigt die ausschließlich mit privaten Mitteln finanzierte Junior Uni starke Partner aus der Wirtschaft. Mit dem Bayer-Werk stellte Ernst-Andreas Ziegler, Vorsitzender der Geschäftsführung, am Freitag den Teilnehmern einer Bildungskonferenz im Werner-Jackstädt-Audimax einen neuen Unterstützer vor.

Mit 300 000 Euro aus dem Schulförderprogramm finanziert die Bayer-Stiftung die Ausstattung von zwei Forschungslaboren. „Diese Unterstützung erhält die Junior Uni nicht deshalb, weil sie ihren Standort in der Stadt des Geburtsortes von Friedrich Bayer hat, sondern weil sie Weltspitze ist, was die Bildungsinnovation betrifft“, sagte Bayer-Stiftungsvorstand Thimo Schmitt-Lord. Klaus Jelich, Standortleiter in Wuppertal, verbarg seinen Stolz über den „Bildungsleuchtturm“ Junior Uni nicht. „Ich freue mich persönlich außerordentlich, dass es mit dieser Spende geklappt hat“, sagte Jelich. Am Standort Wuppertal betrieben 3200 Mitarbeiter angewandte Naturwissenschaft. „Sie fangen hier mit ihren Studenten früh mit den Naturwissenschaften an, aber man kann gar nicht zu früh beginnen. Sie haben mit der Junior Uni etwas Wunderschönes auf die Beine gestellt“, lobte Klaus Jelich.

Die Labore sollen nach dem Bayer-Mitbegründer Johann Friedrich Weskott und dem Nobelpreisträger Gerhard Domagk benannt werden. Nach der Scheckübergabe bedankte sich Ernst-Andreas Ziegler mit zwei kleinen Fläschchen. Da sich die Studenten der Junior Uni auch mit der Herstellung von Aspirin beschäftigen, machte Ziegler kein großes Geheimnis daraus, was diese Fläschchen enthalten.

Wissenschaftliche Betreuung
des pädagogischen Angebots

Die Idee, sich mit einem Wirkstoff zu beschäftigen, der einen ganz engen Bezug zur Geschichte der Stadt Wuppertal hat, ist ein Beispiel dafür, was das Forschen und Lernen an der Junior Uni ausmacht. Viele Ideen für Lerninhalte bringen die Dozenten, die nicht zwingend über eine pädagogische Ausbildung verfügen müssen, in die Kurse mit. Geschäftsführerin Ina Krumsiek gab zu bedenken, dass angesichts der rasanten Entwicklung von 5 auf 150 Dozenten innerhalb weniger Jahre eine wissenschaftliche Betreuung des pädagogischen Angebots unerlässlich sei. „Wir müssen wissen, wo wir richtig liegen und wo wir uns eventuell in die falsche Richtung bewegen“, sagte Ina Krumsiek. Sie dankte der Bergischen Universität, die nicht nur zahlreiche Dozenten stellt, sondern auch die Aufgabe der Qualitätssicherung übernimmt. Prof. Cornelia Gräsel, Unterrichtsforscherin und Leiterin der School of Education an der Bergischen Uni, stellte der Junior Uni ein gutes Zeugnis aus, was die Qualität des Kursangebots und die Bildungsgerechtigkeit angeht. Wichtige Voraussetzung sei das Interesse der Dozenten am eigenen Thema, das sich auf die Studenten übertrage und das Selbstvertrauen und Selbstsicherheit fördernde „Mitmachen“ im Kopf auslöse. Positiv bewertete Prof. Gräsel die enge Zusammenarbeit der Junior Uni mit Kitas und Schulen, wodurch gewährleistet sei, dass auch Kinder aus bildungsfernen Familien erreicht würden.