Event Begeisterung vor und auf der Bühne beim Bunten Abend in der Alten Feuerwache in Wuppertal
Wuppertal · Kinder zeigten Eltern und Freunden ihr Können bei Musik, Theater und Video.
„Die Liebe zum Menschen kam rüber“, so charakterisierte Rüdiger Theis von der Winzig-Stiftung den „Bunten Abend“, zu dem die Kulturwerkstatt der Alten Feuerwache am Dienstag eingeladen hatte. „Wir wollen zeigen, was wir und die Kinder aus dem Quartier Mirke so alles machen“, hatten die Organisatoren Lydia Stettinius und Jan Hinrichs im Vorfeld angekündigt und Lust auf Bands, Theater, Video-Clips und eine Fotoausstellung gemacht.
Und die Stuhlreihen vor der Bühne in der ehemaligen Feuerwehr-Wagenhalle waren dicht mit Freunden, Eltern und Familienmitgliedern besetzt, als Jan Hinrichs stellvertretend für das achtköpfige Helfer-Team das aus allen Altersklassen zusammen gesetzte Publikum begrüßte und die ohnehin positive Stimmung zusätzlich anheizte.
Motivation für die Kinder der „Fire Frogs“, der „feurigen Frösche“, die – unterstützt von Lydia Stettenius und Jan Hinrichs – gleich mächtig loslegte. Und Jana Ihle, Geschäftsführerin der Alten Feuerwache, wies im Hintergrund darauf hin, dass die Kinder aus dem internationalen Umfeld erst hier an der Gathe ersten Kontakt mit Instrumenten bekommen hatten.
Wie beispielsweise die 14-jährige Juline, die verriet, dass sie inzwischen mit Schlagzeug, Keyboard und Bass-Gitarre zurechtkommt, und das auch bei der Veranstaltung bewies. Schließlich ist die Welt der Töne ohnehin international. „Ich bin über eine Freundin zur Alten Feuerwache gekommen“, erzählte sie, und dass ihr der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Nationen viel Freude macht. So wie mit Rafah aus Syrien, die sich beim kleinen Theaterstück mit gelesenen Rollen zum Thema „Ratten“ durch Sprachkompetenz hervortat.
Tätige Hilfe hatte Praktikantin Emilia Ihle (15), die in der Band aufs Keyboard hämmerte und die Klänge dank begeisterter Mitspielerinnen und Mitspieler dreihändig oder vierhändig bereicherte. „Ich bin Schülerin, mache aber hier seit Januar mit und habe viel Spaß dabei“, meinte sie. Natürlich spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle, und das wurde mit dem kleinen Video-Clip „Die Umwelt-Superhelden“ eindrucksvoll deutlich.
An der Zusammenstellung des Programms und den Proben hatten Lydia Stettinius und Jan Hinrichs im letzten Quartal intensiv mit den Kindern gearbeitet. Dass es sich gelohnt hat, wurde immer wieder durch stürmischen Applaus bestätigt.
Besondere Freude machten Beteiligten und Publikum die „konzertierten Aktionen“, bei denen Kinder und Betreuer gemeinsam auftraten und sich Geschäftsführerin Jana Ihle als temperamentvoll Leadsängerin präsentierte. „Als „Hit the Road, Jack“ (Hau ab, Jack) ertönte, klatschte man eifrig im Rhythmus mit und freute sich über zahlreiche Zugaben.
Wer mochte, durfte sich am reich bestückten Büffet mit weißen, hell-oder dunkelbraunen Schaumküssen und anderen Süßigkeiten erlaben, draußen den lauen Abend genießen oder die Fotoausstellung begutachten, die Aktivitäten der Kulturwerkstatt zeigte.
„Uns geht es darum, die Selbstwirksamkeit der Feuerwachenkinder zu stärken und sichtbare und unsichtbare Barrieren abzubauen. Hier bei uns kann jeder Mensch, unabhängig von Einkommen, Herkunft oder Hautfarbe Kultur erleben“, hatte Lydia Stettinius schon in der Einladung formuliert. Sie konnte zum Abschluss strahlend sagen: „Es war fantastisch.“