Fusion steht bevor Neuer Betreiber für das Cinemaxx in Wuppertal?

Wuppertal · Die Kette fusioniert mit Cinestar. Kartellamt fordert Verkauf von Filialen im Bergischen.

Die Gruppe, die hinter den Cinemaxx-Kinos in Deutschland steht, will Cinestar übernehmen. Das hat Auswirkungen auf die Kinos im Bergischen Land.

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Das im Dezember 2018 am Remscheider Hauptbahnhof eröffnete Cinestar-Kino soll verkauft werden. Hintergrund ist die geplante Übernahme der Kinokette durch den Konkurrenten Cinemaxx. Das Bundeskartellamt will der Fusion nur dann zustimmen, wenn Cinemaxx sich entweder von seinem Kino in Wuppertal oder vom Cinestar in Remscheid trennt. Es trifft das Remscheider Haus.

Wie berichtet, umwirbt die britische Vue-Gruppe, die in Deutschland 30 Kinos der Marke Cinemaxx betreibt, die konkurrierende Cinestar-Kette seit mehr als zwei Jahren. Für 222 Millionen Euro will sie die mehr als 50 Cinestar-Häuser kaufen.

Jetzt hat das Bundeskartellamt der Fusion zugestimmt – unter der Bedingung, dass innerhalb von sechs Monaten sechs Kinos an Wettbewerber verkauft werden. Betroffen sind die Städte Augsburg, Bielefeld / Gütersloh, Bremen, Magdeburg, Mülheim a. d. Ruhr sowie Wuppertal / Remscheid. „Durch die Zusammenführung entsteht der nach Umsatz und Leinwandzahl führende Kinobetreiber in Deutschland“, erklärt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „In sechs Regionen hätte die Übernahme dazu geführt, dass ein Großteil des Kinoangebots von einem einzigen Unternehmen angeboten worden wäre. Eine solche Beeinträchtigung des Wettbewerbs kann zu Nachteilen für die Verbraucher führen.“

Die Verkäufe sollen also ein Monopol verhindern. Dabei wäre es grundsätzlich auch möglich, dass sich das fusionierte Unternehmen von seinem Cinemaxx in Wuppertal trennt und das Haus in Remscheid behält. Eine solche Entscheidung ist allerdings unwahrscheinlich. Das Wuppertaler Cinemaxx weist sehr gute Besucherzahlen aus.

Nach Informationen der WZ informierte der Remscheider Kinoleiter Jörg Bender seine Mitarbeiter Ende vergangener Woche von dem bevorstehenden Schritt. Die Frage, wer als möglicher Käufer in Betracht kommt, ließen Cinestar und Cinemaxx auf WZ-Anfrage unbeantwortet.
Peter Heinze, Baudezernent der Stadt Remscheid, zeigte sich wenig beeindruckt vom bevorstehenden Verkauf des Remscheider Lichtspielhauses. „Ich erwarte keine großartigen Veränderungen, sondern nur einen neuen Betreiber.“ Der werde den Mietvertrag für das Gebäude übernehmen und den Kinobetrieb fortführen, schätzt Heinze.

Meinolf Thies, Chef des Solinger Kinos Das Lumen, klingt weniger zuversichtlich. Mit seiner Frau Anja betreibt er sieben Kinos bundesweit. Thies sagt, dass die großen Ketten  von den Streamingdiensten in die Defensive gedrängt werden. Die Bewerber würden für Remscheid nicht Schlage stehen. Dabei sei der Kinostandort nicht unattraktiv. Schon einmal hatte er sich für Remscheid interessiert. Dann kam Cinestar.