Handball-Bundesliga BHC überrollt den TuS N-Lübbecke

Wuppertal · Mit 38:24 gelingt dem Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga der zweite Kantersieg in Folge - der Konkurrent Hüttenberg patzt.

BHC-Rechtsaußen Yannick Fraatz setzt gegen N-Lübbecke-Torwart Leon Grabenstein zum Wurf an. Am Ende gewann der BHC deutlich.

Foto: JA/Andreas Fischer

Mit 35:26 hatte der Bergische HC am vorigen Montag bei Bayer Dormagen gewonnen und damit vor allem in der ersten Halbzeit Maßstäbe gesetzt. Im Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke knüpfte der Handball-Zweitligist am frühen Sonntagabend in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf an diese Leistung an, dominierte den Gegner aus Ostwestfalen über ganz weite Strecken und hat durch das 38:24 (23:15) die Tabellenführung gefestigt.

Der BHC hat sofort
das Heft in der Hand

Der BHC begann furios, hatte Ballgewinne in der Abwehr, setzte aber auch auf schnelle Angriffe, wenn den Gästen ein Treffer gelungen war. Das Tempospiel rollte über Eloy Morante Maldonado, der entweder selbst aus neun Metern vor dem Tor absprang und traf, oder einen seiner Mitspieler bediente.

Lübbeckes Trainer Piotr Przybecki nahm bereits nach viereinhalb Minuten und einem 2:6-Rückstand seine erste Auszeit. Die hatte zumindest zur Folge, dass Morante nicht mehr ganz so unbedrängt abschließen durfte. Der 27-Jährige blieb aber entscheidender Faktor, fand Aron Seesing am Kreis, oder den mit Anlauf kommenden Djibril M’Bengue. Der BHC hielt die Führung, stand in der Abwehr weiter stabil und fand auch vorne den Weg zum Erfolg. Seesing holte diverse Siebenmeter heraus, die Noah Beyer sicher verwandelte.

Ein paar Fehlversuche - wie ein Gegenstoß von Arnor Vidarsson - konnten die Löwen locker verkraften. Bereits in der 19. Minute versenkte Beyer seinen vierten Strafwurf zum 16:10-Zwischenstand. Danach kam aber doch etwas Sand ins Getriebe des BHC. Im Angriff rieben sich die Hausherren etwas mehr auf, aber auch in der Deckung stoppten sie die Ostwestfalen nicht mehr ganz so konsequent. Vor allem den Abschlüssen von Dominik Ebner hatte es der TuS zu verdanken, dass er auf 14:18 herankam.

Es blieb bei einer Momentaufnahme. Morante zog einen Siebenmeter, den Beyer nutzte, Johannes Wasielewski versenkte im Tempospiel, und Beyer stibitzte den Ball, um den Gegenstoß zu verwandeln. Nachdem der zwischen den Pfosten eingewechselte Lukas Diedrich einen Strafwurf pariert hatte, erhöhte Elias Scholtes sogar auf 22:14. Nachdem der Keeper Sekunden vor der Pause zum ersten Mal hinter sich hatte greifen müssen, stellte Morante auch noch mit der letzten Aktion auf 23:15.

Auch der Einsatz des siebten Feldspielers verpufft

Mit der komfortablen Führung im Rücken hätte schon etwas Besonderes passieren müssen, damit der BHC noch in Gefahr geraten könnte. Lübbecke ließ nichts unversucht, setzte direkt nach Wiederanpfiff auf den siebten Feldspieler, der im Angriff statt des Torhüters auf dem Feld stand. Morante „bestrafte“ diese Taktik, nachdem Benas Petreikis zum 17:25 getroffen hatte. Der BHC-Rückraumspieler versenkte direkt vom Anwurf weg ins noch verwaiste Gehäuse der Ostwestfalen. So war auch der siebte Feldspieler bald wieder Geschichte.

Der BHC präsentierte sich nun unheimlich souverän. Diedrich hielt stark, vorne zauberte die Truppe sogar mit einem Kempa-Trick, den der überragende Morante abschloss. Er sorgte auch für eine Schrecksekunde, als er hochstieg, in der Luft aber übel gepflückt wurde und sehr unsanft landete. Der Rückraumspieler blieb kurz liegen, die 2389 Zuschauer in der Mitsubishi Electric Halle hielten die Luft an. Doch es gab gleich Entwarnung.

Gerade 38 Minuten waren gespielt, als der BHC beim 28:18 erstmals mit zehn Toren vorne lag. Das Spiel geriet nun zur Kür für die Löwen, deren doppelter Punktgewinn nicht mehr in Gefahr war. Je länger das Match dauerte, desto mehr wechselten die BHC-Trainer Arnor Gunnarsson und Markus Pütz durch. Elias Scholtes ließ es noch krachen, Soeren Servos bekam einige Minuten. Und Noah Beyer arbeitete von der Siebenmeter-Linie wie ein Uhrwerk: Neun Versuche, neun Tore. Die gute Laune beim BHC am Karnevals-Wochenende wurde durch die 28:29-Niederlage des Verfolgers TV Hüttenberg bei der HSG Nordhorn-Lingen abgerundet.