Bilanz: Beim Ordnungsamt gibt es 4500 Anrufe pro Monat
36 Mitarbeiter im Einsatz. Bei der Leitstelle macht sich unter Ruf 563 4000 so mancher Ärger Luft.
Wuppertal. Als der Ordnungsdienst im Jahr 2000 mit acht Mitarbeitern gegründet wurde, war anschließend ganz schnell klar: So funktioniert das nicht. Ab 2003 gab es deshalb neues Personal, mehr Schulungen statt nur Jacken mit Ordnungsamt-Aufdruck und eine Kooperation mit der Polizei.
Heute gehört die für die Abwehr von Gefahren zuständige Leistungseinheit zu den wenigen städtischen, bei denen die Zahl der Mitarbeiter nicht reduziert wird. 36 Mitarbeiter sind es aktuell — und die kümmern sich um so ziemlich alles: Schulzuführungen, Hilfe für Menschen, die dringend welche brauchen, gezieltes Ansprechen Wohnungsloser im Winter, wilde Müllkippen aufspüren, in Sachen Sperrmüll nach dem Rechten sehen, Streifengänge mit der Polizei, Hinweiszettel verteilen, wenn Parkplätze für Behinderte unerlaubt belegt sind oder die Stadtwerke-Busse mal wieder nicht durch die Nordstadt kommen.
Weitere Einsätze im Detail: 181 Mal leistete das Ordnungsdienst hilflosen Menschen einen Dienst, 62 Mal musste Hilfe für psychisch verwirrte Menschen geholt werden, 45 Mal entdeckte der Ordnungsdienst, dass Gerüste nicht so aufgebaut waren, wie es sein soll.
527 Autos im Stadtgebiet abgestellte Autos hatten im vergangenen Jahr keine gültige Tüv-Plakette. Deutlich geringer ist die Zahl der Einsätze, weil etwa Straßencafés in Sachen Straßennutzung etwas falsch machten: Das war nur acht Mal der Fall.
Pro Monat gehen bei der Leitstelle rund 4500 Anrufe ein. Diese Anrufe führen monatlich zu etwa 1400 Einsätzen und jährlich zu etwa 1200 Weiterleitungen an die Polizei. Seine Sorge, ob die Rufnummer 563 4000 von den Wuppertalern überhaupt angenommen wird, hat Carsten Vorsich, Abteilungsleiter Ordnungs- und Gewerbeangelegenheiten, dementsprechend längst abgelegt.
Besonderheiten: Nur 1,37 Prozent der beim Ordnungsamt gemeldeten Verstöße gelten dem Lärm. Ursache ist aber wohl auch, das der Dienst der Behörde um 22 Uhr endet, am Wochenende bereits um 18 Uhr. Und es legen rund zehn Prozent der Anrufer auf, bevor überhaupt jemand bei der Ordnungsbehörde das Gespräch entgegengenommen hat.