Bleicherbrot: Bekenntnis zu Ikea und größeren City-Arkaden
Mehr als 100 Gäste beim Empfang der Wirtschaft.
Wuppertal. Das Bergische Bleicherbrot, der mittlerweile schon traditionelle Empfang der Bergischen Wirtschaft, entwickelt sich immer mehr zu einem Termin, während dem sowohl die Stadtspitze als auch die einladende Industrie- und Handelskammer (IHK) eine Standortbestimmung für Wuppertal und auch für das Bergische Land vornehmen.
Gleichwohl war die Rede des scheidenden IHK-Präsidenten Friedhelm Sträter — er tritt nach 16 Jahren nicht mehr an — ungewohnt sanft. Sträter, der der Wuppertaler Politik in den vergangenen Jahren immer wieder heftig die Leviten gelesen hatte, sprach sich vor den mehr als 100 Gästen klar für die Ansiedlung von Ikea aus und befürwortete auch die umstrittene Erweiterung der City-Arkaden. Als besonderen Erfolg bezeichnete er die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft in Wuppertal und forderte insbesondere Oberbürgermeister Peter Jung auf, den Weg der bergischen Zusammenarbeiten der drei Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid engagiert weiter zu gehen. „Ohne Remscheid und Solingen kann auch das so bedeutende Oberzentrum Wuppertal nicht blühen“, konstatierte Sträter.
Vize-Präsident Hans Christian Leonhards hatte zuvor die Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßt — und zugleich den Oberbürgermeister in die Pflicht genommen, etwas zu Wuppertals Entwicklung zu sagen.
Das ließ dieser sich erwartungsgemäß nicht nehmen, lobte jedoch zuvor die Präsidentschaft von Sträter: „Lieber Friedhelm, du warst ein guter Präsident.“
Dann kam der Oberbürgermeister — der einst selbst Vizepräsident der IHK war — zur Sache. „Wir benötigen produzierendes Gewerbe“ stellte er fest und ordnete ein: Wuppertal muss sowohl Platz für das produzierende Gewerbe als auch für neue Baugebiete zur Verfügung stellen. In diesem Zusammenhang stellte Jung erneut das Bergische Plateau in Wichlinghausen als Erfolgsmodell vor.
Klipp und klar bekannte auch er sich zur Erweiterung der City-Arkaden und zur Ansiedlung von Ikea. Eine weitere Benachteiligung des Bergischen Landes zu Gunsten des Ruhrgebietes werde er „nicht zulassen“ adressierte er an die rot-grüne Landesregierung. Und dafür kam Jung reichlich Beifall.