Sudberg Blutbuche ist ein Symbol für die Grenzen des Wachstums

Sudberg. · Nachgehakt Der Verein „Die Sudbürger“ hat erfolgreich gegen weitere Häuser am Sudberg gekämpft.

Die Blutbuche sollte Schauplatz der ersten Versammlung gegen die Bebauung werden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Der Plan, das ehemalige Hösterey-Gelände zu einem Wohngebiet zu machen, wurde nur in Teilen realisiert. Zu groß war der Widerstand der „Sudbürger“, einem Verein, der sich aufgrund der Bebauungspläne 2006 gegründet hatte. Ein Investor wollte dort 27 Einfamilienhäuser in Doppel- und Reihenhausbebauung realisieren. Die Bewohner des Ortsteils hatten Sorge, dass die Blutbuche den Baumaßnahmen zum Opfer fällt. „Der Baum war aber schon 180 Jahre eher da“, sagt Peter Vorsteher, der erste Vorsitzende des Bürgervereins.

Die Blutbuche hat die
Bauarbeiten gut überstanden

Inzwischen hat sich die Situation beruhigt: Auf dem Gelände des ehemaligen Galvanik-Betriebes wurden drei Häuser gebaut. Die Blutbuche hat die Bauarbeiten gut überstanden. „Der Investor hat darauf verzichtet, weitere Häuser zu bauen“, sagt Peter Vorsteher.

Auch ein drohender Rückschnitt konnte abgewendet werden. Der Baum sollte zurückgeschnitten werden, weil er an die neu gebauten Häuser heranwuchs und diese verschattete. „Wir konnten bei einem Ortstermin mit dem Oberbürgermeister klären, dass der Baum nicht zurückgeschnitten wird“, sagt Peter Vorsteher. Zudem seien die Bewohner des neuen Hauses dankbar für den natürlichen Schattenspender.

Aber nicht nur die Blutbuche spricht aus Sicht des Bürgervereins gegen eine weitere Bebauung des kleinen Ortskerns. „Der ruhende Verkehr ist ein Problem“, sagt Vorsteher. Am Wochenende, wenn alle da seien, werde es eng. „Es gibt die große Sorge, dass dann kein Rettungswagen mehr hier durchkommt“, erläutert Vorsteher die Einwende der Anwohner.

Auch die Abwasserentsorgung sei in Sudberg „am Limit“. Eine weitere Wohnbebauung würde umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich machen. „Daran müssten sich auch die Anwohner beteiligen und das ist nicht in unserem Interesse“, sagt Peter Vorsteher.

Die Blutbuche und die dörfliche Idylle sind vorerst gerettet. Dennoch beobachtet der Bürgerverein wachsam, was in ihrem Ort geplant wird. Und auf die feuerrote Blutbuche hat Sally Stusberg als Baumpatin ein Auge. Die Rotbuche ist seit Jahren das Symbol für die Diskussion über die Möglichkeiten und Grenzen des Wachstums von Sudberg. Sie sollte auch Schauplatz der ersten Bürgerversammlung sein, damals 2005. Wegen des nassen Wetters fiel das ins Wasser.