Brand im Marienheim:Verfahren eingestellt
Angeklagte Schüler (16) geben sich gegenseitig die Schuld am Großbrand.
Wuppertal. Der Großbrand der seit Jahren leerstehenden früheren Klinik Marienheim an der Hardt an Pfingsten 2010 bleibt ohne strafrechtliche Konsequenzen. Das Verfahren gegen zwei 16 Jahre alte Schüler wegen fahrlässiger Brandstiftung wurde gestern vom Amtsgericht ohne Auflagen eingestellt. In der Hauptverhandlung — sie fand angesichts des Alters der Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt — hätten sich die beiden Schüler gegenseitig die Schuld zugewiesen.
Weiter Zeugen hätten zudem die Ereignisse die Tatnacht nochmals anders dargestellt. Hintergrund: Laut Anklage waren die beiden Schüler mit drei weiteren Jugendlichen in das Gebäude eingestiegen, hatten dort mehrere Karteikarten angezündet und nicht gründlich genug ausgetreten. In der Folge fing der Dachstuhl des Gebäudes Feuer. Verletzt wurde niemand. Der Schaden beläuft sich laut Staatsanwaltschaft allerdings auf 100 000 Euro. Das Gericht hielt aber auch die in der Anklage formulierte Brandursache für nicht bewiesen.
Strafrechtlich ist der Fall damit erledigt. Ob zivilrechtliche Schadensersatzansprüche gegen die beiden bislang nicht vorbelasteten 16-Jährigen erhoben werden, ist nicht bekannt. Dazu müsste unter anderem ein Gutachten zur Brandursache in Auftrag gegeben werden. Wie die WZ erfuhr, schätzt der Besitzer des Marienheims den Brandschaden auf 300 000 Euro.
Die Zukunft der Immobilie ist weiter offen. 2008 hatten die Kliniken St. Antonius das Gebäude — Nutzfläche: 12500 Quadratmeter — verkauft. Geplant waren dort Wohnungen. Doch derzeit gilt die Ex-Klinik unter jungen Leuten als geheimer Partytreff (die WZ berichtete).