Stadtgeschichte Bremkamp wird 80 Jahre alt
Bremkamp. · Für eine Ausstellung beim Geburtstagsfest werden noch Fotos und Geschichten gesucht.
Es war immer schon mehr als nur ein reiner Wohnort. Seit der Gründung der Siedlung Bremkamp wird hier das nachbarschaftliche Miteinander gepflegt. Ende der 1930er Jahre entstanden im äußersten Vohwinkeler Westen die ersten Häuser. Kurz nachdem ihre Bewohner einziehen konnten, brach der Zweite Weltkrieg aus. Die Kriegs- und Nachkriegszeit schweißte die Siedler aus der Not heraus zusammen. Das ist zwar lange her. In diesem Jahr wird bereits der 80. Gründungsgeburtstag gefeiert. Damit gehört der Bremkamp zu den ältesten Siedlungen im Stadtgebiet. Das starke Gemeinschaftsgefühl ist aber immer noch spürbar.
„Wir möchten diese Tradition einer lebendigen Nachbarschaft erhalten“, sagt Henrike Malangeri, Vorsitzende der Siedlergemeinschaft. Sie und ihre Mitstreiter haben in den letzten Jahren einiges bewegt. Unter anderem wurden eine Pflanzentauschbörse, ein Quartiersflohmarkt und regelmäßige Bewohnerstammtische etabliert. Auch bei den Picobello-Tagen am Bremkamp helfen mittlerweile viele Nachbarn mit und sorgen für eine möglichst müllfreie Siedlung. Zudem erfreut sich bei den Siedlern die Kleintierhaltung wieder einiger Beliebtheit.
Bereits in den Anfangstagen wurde Selbstversorgung in der Siedlung groß geschrieben. Neben dem Anbau von Obst und Gemüse war die Haltung von Nutztieren sogar vorgeschrieben. Dazu gehörten unter anderem Schafe, Kaninchen und Hühner. Letztere werden auch heute wieder am Bremkamp gehalten. In einigen Gärten konnten Bienen angesiedelt werden.
Das große Engagement trug im letzten Jahr mit dem ersten Platz beim Wettbewerb „Goldener Spaten“ Früchte. „Darüber haben wir uns natürlich sehr gefreut“, sagt Henrike Malangeri. Entsprechend motiviert gehen die Siedler auch in die Vorbereitungen für die Feier zum 80. Geburtstag des Bremkamps. Diese soll im Sommer am 6. und 7. Juli auf dem Spielplatz am Neulandweg stattfinden und die Bewohner mit zahlreichen Aktionen ins Gespräch bringen. Für eine Ausstellung über die alte Zeit der Siedlung werden noch historische Fotos und besondere Anekdoten gesucht. „Wir möchten den Menschen zeigen, wie es damals war“, erklärt Henrike Malengeri.
Die Vergangenheit soll
nicht verschwiegen werden
Gleichwohl wollen die Siedler nicht nur in der Vergangenheit schwelgen. „Uns geht es ganz konkret um die Planung der Zukunft“, sagt der zweite Vorsitzende Martin Belz. Seine Großeltern gehörten zu den ersten Siedlern am Bremkamp und er ist dort selbst aufgewachsen. Entsprechend gut kennt Belz den Bereich. „Wir haben hier in den letzten zehn Jahren einen Generationswechsel erlebt, der viele Chancen bedeutet“, betont er. Durch den Zuzug gebe es wieder mehr Nachwuchs in der Siedlung. „Es ist eine Freude, die vielen spielenden Kinder am Bremkamp zu sehen“, sagt Martin Belz. Einer der Schwerpunkte der Siedler ist daher die Pflege und Erhalt des Spielplatzes. Bei schönem Wetter kommunizierten die Bewohner über eine Handy-App und treffen sich mit ihren Kindern auf der Spielfläche. „So kombinieren wir Tradition und Moderne“, freut sich Belz.
Ab 1939 umfasste der erste Bauabschnitt der Siedlung 64 Häuser. Sie blieben bis auf eine Ausnahme bei den Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs unzerstört. In den 50er und 60er Jahren folgten die weiteren Bauabschnitte. Durch Anbauten und die Teilung von Grundstücken hat sich das Bild des Bremkamps deutlich verändert. Heute besteht die Siedlung aus rund 240 Häusern mit etwa 800 Bewohnern. Freie Grundstücke gibt es kaum noch.
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