Buch lädt zur Bilderreise durch Wuppertal ein
Herbert Günther hat den Nahverkehr in Fotos festgehalten.
„Nahverkehr in Wuppertal“ nennt Fotograf Herbert Günther sein neues Buch. Die weit über 100 Aufnahmen in Schwarz-Weiß und Farbe machen eine Bilderreise durchs alte und neue Wuppertal möglich. Für die historische Einordnung sorgen Günthers ausführliche Bildunterschriften und die Einleitung, die der Historiker Hans Joachim de Bruyn-Ouboter verfasst hat.
„Die Schwebebahn ist immer interessant“, sagte Günther bei der Buchvorstellung in der Buchhandlung Baedeker - und wie beim 2004 erschienenen Band „Die Wuppertaler Schwebebahn“ räumt Günther dem Wahrzeichen viel Raum ein. Eine wichtige Rolle spielen auch Fotos von der bis 1987 betriebenen Straßenbahn. Ein Kapitel über die Barmer Bergbahn, bereits 1959 stillgelegt, rundet das Ganze ab.
Wie eng „Nahverkehr in Wuppertal“ Vergangenheit und Gegenwart verzahnt, fiel schon den Gästen der Buchpräsentation auf. „Der Einband ist toll“, meinte eine Besucherin und wies auf das Umschlagbild. Es zeigt eine alte und eine neue Schwebebahn in Enzianblau nebeneinander. „Beide auf einem Bild - genial!“
Für Günther, der erst vor wenigen Tagen seinen 66. Geburtstag gefeiert hat, ist der Band eine Art Geburtstagsgeschenk. „Das hat der Verlag schön hingekriegt“, sagte er. Lobende Worte fand er auch für die großformatige Aufmachung, die sich deutlich von den Kleinformaten zu Schwebebahn und Straßenbahn (2005) unterscheiden.
„Nahverkehr in Wuppertal“ schöpft wie die Vorgängerbände aus dem historischen Foto-Archiv, das Günther, Mitglied im Bergischen Geschichtsverein, über Jahrzehnte aufgebaut hat. Um alten Aufnahmen ein frisches Antlitz zu geben, hat er sie digital nachbearbeitet. Außer dem Titelbild hat er im Band viele neue Aufnahmen untergebracht. „Ich bin ein begeisterter Digitalfotograf“, erklärte Günther. Sogar bei Baedeker trennte er sich nicht von seiner Kamera und schoss bei Gelegenheit ein paar Bilder.
Interessiert zeigte sich Günther auch an der aktuellen Situation des Nahverkehrs im Tal. „Seilbahn“ war da für ihn ein wichtiges Stichwort. Für die Kritik der möglichen Anwohner habe er Verständnis, sagte er. Grundsätzlich sei er aber dafür. „Ich finde, eine Seilbahn ist gerade für Wuppertal eine gute Lösung.“ Auch die Barmer Bergbahn, mit der er selbst nicht mehr fahren konnte, habe ihren Reiz. „Es wäre schön, wenn man die Bergbahn wieder aktiviert.“