Bühnen und Orchester trauern um ehemaligen Generalmusikdirektor Hanns-Martin Schneidt
Die Wuppertaler Bühnen trauern um den Ende Mai 87-jährig gestorbenen, ehemaligen Generalmusikdirektor (GMD) des Sinfonieorchesters und späteren Chef der Oper Wuppertal, Hanns-Martin Schneidt (wir berichteten).
„Die Erinnerungen an diesen großen Musiker und Theatermenschen sind in unserem Haus lebendig, sein Schaffen wirkt immer noch nach“, heißt es in einem Nachruf von GMD Julia Jones und Opernintendant Berthold Schneider.
Schneidt, der von 1963 bis 1985 GMD war, gestaltete das Kulturangebot Wuppertals wesentlich. Unvergessen ist der Zyklus mit den Brandenburgischen Konzerten, die er vom Cembalo aus leitete. Er gestaltete viele Kammerkonzerte mit Mitgliedern des Sinfonieorchesters, etablierte eine Reihe mit Werken der Klassischen Moderne und zeitgenössischer Musik. Die langfristig angelegte Produktion von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ mit der „Götterdämmerung“ geht auf sein Wirken als Opernchef zurück.
1930 als Pfarrersohn im fränkischen Kitzingen geboren, wuchs Schneidt in Leipzig auf, wurde hier Mitglied des Thomanerchores. Neben seiner kirchenmusikalischen Tätigkeit kam er über ein erfolgreiches Konzert mit den Berliner Philharmonikern zur großen Sinfonik und zur Oper. Weitere Stationen nach Wuppertal: 1984 bis 2001 Leitung des Münchener Bach-Chores; ab 1985 Professor für Orchesterleitung und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Theater München; ab 2001 Professor an der Tokyo National University of Fine Arts and Music ; 2007 bis 2009 Chefdirigent des Kanagawa Philharmonic Orchestra. Hanns-Martin Schneidt erhielt mehrere Auszeichungen, unter anderem Von der Heydt-Kulturpreis und Bundesverdienstkreuz.