Wuppertal Bundeskanzlerin ehrt die Makoge
Das Wuppertaler Zupforchester hat eine Einladung nach Berlin erhalten.
Wuppertal. Mit Post von Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Thomas Horrion natürlich nicht gerechnet. Aber vor drei Wochen hatte es der Vize-Vorsitzende der Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal (Makoge) schwarz auf weiß: Als Dank für den Einsatz für Flüchtlinge wird ein Vertreter des Zupforchesters eingeladen, an einer Ehrung für Ehrenamtliche im Bundeskanzleramt teilzunehmen. Der Empfang in Berlin findet am 17. März statt.
„Ich bin als Betreuer des Flüchtlingsprojekts dabei“, freut sich Horrion. Für ihn ist Merkels Einladung „eine schöne Anerkennung“ für die Arbeit, die er und die anderen Makoge-Mitglieder seit bald anderthalb Jahren leisten. Das Flüchtlingsprojekt der Makoge sorgt dafür, dass gut 60 Interessierte kostenlosen Musikunterricht bekommen. In den Räumen der Bergischen Musikschule lernen sie Gitarre oder Mandoline.
Die Einladung nach Berlin habe ihn schon überrascht, sagt Horrion. Einen möglichen Grund hat er freilich ausgemacht. Schließlich gehört das Makoge-Projekt zu den Flüchtlingsinitiativen, die auf der Internetseite „Deutschland kann das“ mit einem Video vertreten sind. „Anders kann ich mir nicht erklären, wie die Information über uns ans Bundeskanzleramt gelangt sein soll.“
Eine, die vom Makoge-Projekt profitiert, ist die 17-jährige Helin. Mit ihrer syrischen Familie lebt sie seit acht Monaten in Wuppertal — und seit einem halben Jahr lernt sie in der Musikschule Gitarre. Horrion, der in Helins Kurs vorbeischaut, sieht sie auf einem guten Weg. „Sie lernt flott und ist fleißig.“ Die Gitarrenschülerin selbst findet, sie müsse noch viel mehr lernen. Sie hofft jedoch, dass sie irgendwann zusammen bei einem der gemeinsamen Konzerte mit der Makoge mitspielen kann.
Horrion ist das Feedback, das er von seinen Gitarrenschülern bekommt, genauso wichtig wie der offizielle Dank. „Einerseits sehe ich den Leuten wie Helin an, wie viel Spaß ihnen die Musik macht. Andererseits bin ich froh über die Aufmerksamkeit von Institutionen wie dem Kulturbüro Wuppertal und dem Landesmusikrat.“ Und jetzt eben auch von der Bundeskanzlerin höchstpersönlich.
Je mehr Öffentlichkeit, desto besser, fasst Horrion seine Sicht der Dinge zusammen. „Das hilft uns, neue Sponsoren zu finden. Denn ohne Geld läuft auch hier nichts.“ dad