Chemie-Unfall: Ab Montag wieder Unterricht am CDG
Eine Lehrerin verursachte den Brom-Alarm. Bis die Messergebnisse vorliegen, bleiben vier Chemie-Säle weiter geschlossen.
Oberbarmen. Es war eine Schrecksekunde für Schüler, Eltern und Lehrer: Wie berichtet, musste das Carl-Duisberg-Gymnasium (CDG) am Donnerstag kurz nach 9.30 Uhr evakuiert werden. Eine Lehrerin hatte bei der Vorbereitung eines Experiments versehentlich eine Flasche Bromwasser umgekippt. Giftige und ätzende Dämpfe traten aus. Glück im Unglück: Sie bereitete das Experiment in der großen Pause vor, Schüler befanden sich nicht im Raum. Auch die Lehrerin blieb beim Unfall unverletzt.
Nachdem sich Schüler und Lehrer auf der Nordbahntrasse oberhalb des Schulhofes versammelt hatten, wurden sie wenig später nach Hause geschickt — die Lüftung des Gebäudes dauert zu lang, hieß es seitens der Feuerwehr. Auch am Freitag hatten die 1500 Schüler frei. Grund: Die mit der Messung nach Giftstoffen beauftragte Firma musste eine spezielle chemische Lösung erst bestellen.
Freitagmittag dann die ersten Messungen im Gebäude. Weil Brom schwerer als Luft ist, wurden am Boden Proben genommen — besonders entlang des Wegs, auf dem die Lehrerin das Gebäude verlassen hatte: Die Chemikalie könnte sich über ihre Schuhe im Gebäude verteilt haben. Am Nachmittag die Entwarnung: Am Montag wird der Unterricht am CDG fortgesetzt. Allerdings bleiben der Vorbereitungsraum und drei Chemie-Säle — sie haben einen gemeinsamen, vom Rest des Gebäudes abgetrennten Luftkreislauf — geschlossen. Laut Gebäudemanagement werden die Messergebnisse aus diesen Räumen erst am Dienstag vorliegen. Die Räume können also frühestens am Mittwoch wieder genutzt werden. Unterricht soll deshalb aber nicht ausfallen.
Die von den Schülern zurückgelassenen Taschen, Schulsachen und Bustickets (siehe Kasten) bleiben bis Montag in der Schule verschlossen. Eine Ausnahme von dieser Regelung machte die Feuerwehr bereits am Donnerstag: Sie holte für einen Schüler Augentropfen aus dem gesperrten Gebäude. „Das war eine Ausnahme. Ein medizinischer Notfall“, sagte am Freitag eine Stadtsprecherin. Für Handys — auch wenn einige Schüler dies sicherlich als Notfall ansehen werden — wird das Schulgebäude am Wochenende nicht geöffnet.