Chor singt auf höchstem Niveau

Mädchenkurrende überzeugte in der Friedhofskirche mit Nachtstücken.

Foto: Stefan Fries

Erstmals in ihrer Geschichte beteiligte sich die Elberfelder Mädchenkurrende an einem Wettbewerb. Und prompt landete sie beim diesjährigen Deutschen Bundeschorwettbewerb in Freiburg auf dem vierten Platz — eine erstklassige Visitenkarte. Nun, bei ihrem traditionellen Sommerkonzert, konnte man sich in der gut besuchten Friedhofskirche selber ein Bild von ihren gesanglichen Qualitäten machen. Drei Stücke a cappella, mit denen sie in der Stadt im Schwarzwald antraten, wurden nämlich auch oben auf dem Ölberg präsentiert.

„The Nightingale“ von Thomas Weelkes, Knut Nystedts „Die Sternseherin“ und Raimund Wippermanns Fassung des Schlaflieds „Guten Abend, gute Nacht“ sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn achtet man nicht auf eine genaue Intonation oder exakte Einsätze, würden sich schnell die Ohrmuscheln zuklappen. Unter der genauen Leitung von Angelika Küpper war aber die Sorge davor nicht angebracht, sang doch der Konzertchor diese Lieder ausgesprochen homogen und nuanciert.

Auch das skandinavische Volkslied „Bred dina vida vingar“ und die ersten sechs der zwölf „Lieder und Romanzen“ aus Opus 44 von Johannes Brahms gelangen dem Konzertchor, einem Ensemble und Quartett sehr ausgewogen. Außerdem beeindruckten die reifen Stimmen solistisch („Der Sandmann“), als Duo (Benjamin Brittens „Ride by night“) und in kleinerer Besetzung bei Billy Joels „Lullabye — Goodnight, My Angel“ sowie „Mister Sandman“ von Pat Ballard mit schönen beweglichen Gesängen.

Damit nicht genug: Die ganz jungen und jungen Sängerinnen, Kolibris (Leitung: Hayat Chaoui) und Finken (Leitung: Frauke Mahlerwein) genannt, überzeugten ebenfalls. Ihre Vorträge zweier Lieder aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“, und weiteren bekannten Weisen wie „La le lu“ und „Wer hat die schönsten Schäfchen“ trugen sie außerordentlich geschmackvoll vor. Allen Chorgruppen war Claus Fabienke ein einfühlsamer und mitatmender Klavierbegleiter am E-Piano.

Während des gesamten Programmablaufs mit dem Titel „La le lu…“, das fast nur Nachtstücke beinhaltete, war auf ihn Verlass. Natürlich entließ das hellauf begeisterte Publikum die Sängerinnen nicht ohne Zugabe vom Altarraum. Nachdem Kolibris und Finken „La le lu“ noch einmal angestimmten hatten, demonstrierte der Konzertchor noch einmal anhand dieses Songs, von Wippermanns bearbeitet, sein hohes Niveau.