Die Wuppertaler Beratungsstelle für Drogenprobleme verzeichnet seit Beginn des Jahres einen gestiegenen Beratungsbedarf bei jugendlichen Ecstasy-Konsumenten.
Sozialarbeiter Patrick Busch, der dort in der Jugendsuchtberatung und der psychosozialen Betreuung tätig ist, berichtet: „Wie auch in diesem Fall, ist es keine Seltenheit, dass 13- oder 14-Jährige bereits Konsumerfahrungen mit illegalen Substanzen haben.“ Seltener sei das mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden, aber den Mitarbeitern der Beratungsstelle, die an der Zollstraße ansässig ist, werde häufiger von Begleiterscheinungen, die von depressiven Verstimmungen bis hin zu starker Paranoia gehen können, berichtet.
Grundsätzlich hätten Jugendliche immer schon den Zugang zu illegalen Substanzen gesucht, wobei sich das Alter von Erstkonsumenten in der Beratungsstelle merkbar nach unten erweitert habe, so Busch weiter. Eine große Problematik stelle einerseits die hohe Dosierung von Ecstasy-Tabletten dar (300 bis 500 Milligramm seien keine Seltenheit) und andererseits sei die Droge immer häufiger mit anderen Substanzen wie Amphetamine oder Methamphetamine verunreinigt.
„Cannabis spielt weiterhin die größte Rolle in unserer Beratung von Jugendlichen, wobei der Konsum von Opioiden wie Tilidin oder Oxycodon auch zugenommen hat“, erzählt Busch. „Der Lachgas-Konsum führt weniger Jugendliche zu unserer Beratungsstelle.“
Die Mitarbeiter der Beratungsstelle erleben, dass junge Menschen immer stärker psychisch vorbelastet sind. „Die deutsche Depressionshilfe sagt, dass drei bis zehn Prozent aller Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren an einer Depression erkranken“, verweist Busch auf Zahlen der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention.
Drogenkonsum, insbesondere der von Ecstasy, sorge für euphorische Gefühle. Die Kontaktfreudigkeit zu anderen Menschen sei höher und Emotionen werden intensiver wahrgenommen. „Das Risiko, dass sich durch den Konsum psychische Probleme verstärken können, ist vielen jungen Menschen allerdings nicht bewusst.“
Konsum von Ecstasy
und Kokain ist angestiegen
Laut des „Workbook Drogen“ der Drogenagentur der Europäischen Union (Euda) und der Deutschen Beratungsstelle für Drogen und Drogensucht aus dem Jahr 2024 ist seit 2025 der Konsum von Kokain und Ecstasy in der Gruppe der 18- bis 25-Jährigen deutlich angestiegen. „Ein signifikanter Anstieg der Konsumprävalenz von Ecstasy ist in Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen zu beobachten“, heißt es weiter. Eine Übersicht des Stimulanzienkonsums unter Schülerinnen und Schülern zeigt, dass Ecstasy weiterhin das meistkonsumierte Stimulans bleibt.